Der harte Sparkurs der Regierung gefährdet die Versorgung von Menschen mit Behinderung. Betreuer verdienen künftig weniger als in Nachbarbundesländern. Und mit Verschlechterungen auf Kosten von Menschen mit Behinderung könnte das Land gegen UN-Konvention verstoßen.
Verschlechterungen auf Kosten von Menschen mit Behinderungen – und damit einen Verstoß gegen die UN-Behindertenrechtskonvention wirft die Lebenshilfe dem Land Salzburg vor. Neben Tarifanpassungen und dem Pflegebonus-Aus fürchtet man um künftige Projekte: eine inklusive Ambulanz für medizinische Versorgung sowie Inklusionsklassen anstelle von Sonderschulen.
„Punkte, die unter die Haut gehen“, so Lebenshilfe-Präsident Roland Obenaus. „Wir müssen wieder einmal geballt feststellen, dass wir uns von der Konvention wegbewegen“, warnt er.
Klar ist: Das Vertrauen in die Landesregierung ist weg. Allein vom Aus für den Pflegebonus sind 400 Mitarbeiter direkt betroffen. Geschäftsführer Guido Güntert befürchtet, dass die dringend benötigten Fachkräfte nach Oberösterreich, Tirol oder in die Steiermark abwandern.
Der Unterschied zwischen mir und Klopapier ist, dass 2026 die Kosten für eine Rolle voll abgedeckt werden – und meine Personalkosten nicht.
Chirstoph Eschbacher, Betreuer und Betriebsratsvorsitzender der Lebenshilfe
Dort wird nicht so radikal gekürzt. „Wäre ich jünger, würde ich mir das auch überlegen. Man fühlt sich nicht wertgeschätzt“, sagt Christoph Eschbacher, Betriebsrat und seit 21 Jahren auch Betreuer von Menschen mit Behinderung.
Ab Jänner verdient eine Heimhilfe um 4,54 Prozent weniger – das sind monatlich 135,50 Euro. Zudem muss die Lebenshilfe die Tarifanpassungen verdauen. Die schreiben ab 2026 für Personal 1,65 Prozent vor, statt sich wie bisher am Kollektivvertrag für Beamte zu orientieren. Wo das Geld herkommen soll, ist unklar. „Wir planen keine Kündigungen. Aber im schlimmsten Fall könnte es darauf hinauslaufen“, sagt Güntert.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.