Unter einem Auto zum Dahinschmelzen versteht man eigentlich etwas anderes, diese Corvette ZR1 hat den Ausdruck (der für viele auf sie voll zutrifft) etwas zu wörtlich genommen: Sie hat sich bei einer Hochgeschwindigkeitsfahrt ihr eigenes Heck weggeschmolzen.
Anlass war ein Rennen, das Big Bend Open Road Race in Texas. Dort hat die 755 PS starke 2019er-Corvette nebenbei auch den Rekord in der „Unlimited Class“ geschmolzen: 173,004 mph (278 km/h) Durchschnittsgeschwindigkeit, 213 mph (342 km/h) Spitze, 118 Meilen in 41 Minuten.
Das ist schnell. So schnell, dass selbst die Luft um das Auto herum wohl nicht mehr wusste, wo sie hinsoll. Und so hat der Abgasstrom des Kompressor-V8 den Erfolg im Kunststoff verewigt.
Vor Ort bekam der Wagen gleiche einen Spitznamen verpasst: Toasted Marshmallow, weil er eben genauso aussieht wie ein Marshmallow, das man ans Lagerfeuer gehalten hat.
Wenn Leidenschaft Blasen wirft
Der Besitzer, John Anhalt, nahm’s mit Humor. Immerhin hat er nicht nur einen Rekord gebrochen, sondern auch physikalische Grenzen ausgelotet. Die Corvette war über 40 Minuten lang auf Volllast – da kann’s hintenrum schon mal warm werden.
Die Lüftungsgitter verzogen, der Lack gebräunt, der Kunststoff weich wie Kaugummi im Hochsommer. Ein Fall für die Werkstatt? Vielleicht. Oder für die Vitrine – schließlich schmilzt nicht jeder Rennwagen im Ruhm dahin.
Das Rennen selbst ist übrigens nur halb so spannend wie das Ergebnis. Seit 1998 rasen dort Serienautos durch die texanische Wüste, von gemütlichen 85 mph bis zur Unlimited-Klasse – wo „Vollgas“ keine Metapher ist. Dort ist dieser Corvette etwas gelungen, was bisher niemand geschafft hat: Sie war so schnell, dass sie sich selbst karamellisiert hat.
Immerhin hat sie nicht Feuer gefangen.
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