Einigung erzielt

Neue Eisenstädter: Übernahme durch Land fix

Burgenland
23.12.2025 20:16

Das Burgenland und die bisherigen Eigentümer der Wohnbaugesellschaft haben sich auf eine „strategische Kooperation“ geeinigt. Wichtigste Punkte der Einigung: Das Land wird Mehrheitseigentümer, das laufende Verfahren eingestellt und der Regierungskommissär abberufen. 

Das Tauziehen um die Wohnbaugesellschaft Neue Eisenstädter ist zu Ende: Das Land übernimmt 70 Prozent der Anteile – jeweils 35% von der Raiffeisenlandesbank Burgenland und der UBG, einer Erste-Bank-Tochter. Beide hielten bisher jeweils 49,98%. Der gesetzlich geregelte Kaufpreis beträgt sieben Millionen Euro. Die Altgesellschafter halten damit weiter eine Sperrminorität. Die Stadt Eisenstadt bleibt mit 0,04% beteiligt.

Das Land teilte mit, dass die im Raum stehenden Vorwürfe – zu hohe Zinsen sollen an die Mieter weiterverrechnet und Wohnungen unrechtmäßig verkauft worden sein – mit Raiffeisen und Erste Bank geklärt wurden. Das laufende Verfahren gegen den Wohnbauträger wurde eingestellt und der Regierungskommissär wieder abberufen.

Fokus auf Mietwohnungsbau
Die neue Partnerschaft soll den zweitgrößten Wohnbauträger des Burgenlands – mit rund 5000 Wohnungen – „weiterhin konsequent auf Mietwohnungsbau und leistbares Wohnen auszurichten“. Durch den Einstieg des Landes verbessere sich auch die Bonität, wodurch günstigere Finanzierungskonditionen am Markt erreicht werden sollen. Das biete eine zentrale Grundlage für eine nachhaltige Stabilisierung der Mieten, hieß es.

Die Wohnbaugesellschaft soll sich künftig auf den Mietwohnungsbau konzentrieren und Anlegerwohnungen nur mehr im Ausnahmefall zulassen. Zudem soll den Mietkäufern der Erwerb ihrer Wohnungen zu attraktiven Konditionen ermöglicht werden.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)(Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)

„Der Kern dieser Partnerschaft ist nicht die Mehrheitsübernahme an sich, sondern eine gemeinsame Verständigung über die künftige Ausrichtung der Neuen Eisenstädter“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Alle Gesellschafter würden das Ziel mittragen, Mietwohnungsbau, leistbares Wohnen und stabile Mieten in den Mittelpunkt zu stellen.

Von der Übernahme unberührt bleiben soll der Untersuchungsausschuss im Landtag. Er diene der Transparenz und der umfassenden politischen Aufarbeitung, wurde betont.

ÖVP-Landesparteichef Christoph Zarits
ÖVP-Landesparteichef Christoph Zarits(Bild: Christoph Miehl)

ÖVP fordert Offenlegung des Kaufvertrages
Heftige Kritik übte die Volkspartei: „Es ist unverständlich, dass in ein funktionierendes System eingegriffen wird, ohne dass eine Verbesserung des gemeinnützigen Wohnbaus erkennbar ist“, erklärte ÖVP-Landesobmann Christoph Zarits. Es sei „besonders erklärungsbedürftig“, warum die Eigentümerbanken gerade jetzt zustimmten. Die ÖVP fordert die Offenlegung des Kaufvertrags samt Belegen, Nebenvereinbarungen, Haftungserklärungen, Bewertungen und Entscheidungsgrundlagen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt