"Krone"-Initiative

Unser Staat soll Bürger besser schützen können

Österreich
23.01.2014 17:10
Viele Menschen trauen sich nicht allein in die U-Bahn, sie bewachen ihre Kinder auf Schritt und Tritt. In den Urlaub fährt das Unbehagen mit: Wie werde ich nachher die Wohnung vorfinden? Jeder kennt solche Ängste, jeder hat im Familien- oder Bekanntenkreis Kriminalitätsopfer. Deshalb hat die "Krone" die Aktion "Für mehr Sicherheit" gestartet und bereits Hunderte Zuschriften bekommen (siehe Infobox). Das Thema geht unter die Haut!

Wie konnte es so weit kommen? Einer, der es wissen muss, ist Albert Holub. Der Döblinger SPÖ-Altgemeinderat ist einer der profundesten Sicherheitsexperten Wiens. "Begonnen hat alles unter dem früheren Innenminister Ernst Strasser", so Holub. "Die von ihm ausgegebene Parole 'Weniger Staat, mehr Privat' führte zur Demontage der Exekutive. Jetzt fehlen in jedem Bezirk Dutzende Polizisten. In Währing und Döbling etwa gehen derzeit 44 Beamte ab. Damit weiß man, warum unser Staat seine Bürger nicht mehr schützen kann."

Ein serbischer Schlepper in Parndorf gefasst, Einbruch in ein Weingut in Deutschkreutz, ein Tresor aus einem Einfamilienhaus in Großhöflein erbeutet - die kriminelle Bilanz weniger Stunden im Burgenland. Dort ist das Thema Sicherheit ein Politikum, heiß umstritten. Die ÖVP will die Pläne von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Polizeiposten zu schließen, bisher nicht hinnehmen, auch die SPÖ Burgenland läuft gegen die Wachzimmer-Reform Sturm.

ÖVP-Klubobmann Rudolf Strommer: "Wir brauchen mehr Sicherheit, vor allem im ländlichen Raum." Vorerst ist nur gerüchteweise zu hören, wen der Sparkurs treffen könnte: Gols etwa. Oder Sieggraben oder Pöttsching. Wenn es darum geht, die Präsenz der Exekutive zu erhöhen, sei die SPÖ gesprächsbereit.  

Mehr Beamte auf der Straße statt in der Verwaltung
Mehr Beamte auf der Straße statt in der Verwaltung: ein Ziel, mit dem sich Landeschef Hans Niessl und dessen Klubobmann Christian Illedits identifizieren. Was in Eisenstadt nicht akzeptiert wird: "Dass die Anzahl der Polizisten nach der Bevölkerungszahl berechnet wird." An die Schweiz, Südtirol oder Deutschland zu grenzen ist anders als an die Slowakei oder Ungarn. Viele Kriminelle fasse man im Burgenland. Der Landtag wird sich in Kürze mit der Polizei eingehend befassen.

Angespannt ist die Situation in Niederösterreich: "Einbrüche, Kupferdiebe und andere Diebstähle haben die Bevölkerung verunsichert", sagt SPÖ-Abgeordnete Christa Vladyka aus Bruck an der Leitha. Bruck selbst und die Orte an der Bundesstraße 9 wie Bad Deutsch-Altenburg und Maria Ellend sowie Enzersdorf an der Fischa, Margarethen am Moos und Götzendorf haben besonders unter Einbrechern zu leiden. In Fischamend bangt Bürgermeister Thomas Ram davor, beim Posten Fischamend zehn von 25 Beamten zu verlieren: "Die Leute leben hier in ständiger Angst vor Einbrechern!" Wie im Wiener Umland überhaupt.

ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger beschwichtigt: "Das Ziel der Reform heißt verstärkter Dienst der Polizisten bei den Bürgern und nicht am Schreibtisch." Er habe Vertrauen in das Team rund um NÖ-Polizeichef Franz Prucher.

Schreiben Sie uns!
Fühlen Sie sich noch sicher in unserem Land, in den Städten? Wie kann die Kriminalität noch besser bekämpft werden? Schicken Sie uns Ihre Vorschläge, machen Sie mit bei unserer großen "Krone"-Aktion: leser@kronenzeitung.at

Eine Auswahl erster Leserbriefe, die die "Krone" zum Thema erreicht haben, finden Sie hier.

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