Wenn es um das Thema Patientensicherheit geht, ist Univ.-Prof. Dr. Norbert Pateisky neben seinem Fachgebiet der Gynäkologie ein versierter Experte. Mit seiner Broschüre „10 Geschichten aus 1001 Krankenhaus“ möchte er dazu beitragen, dass Patienten vor vermeidbaren Fehlern geschützt werden. Wir haben die ultimative Checkliste:
Als Patient oder auch als Angehöriger – die meisten Menschen haben irgendwann einmal in ihrem Leben mit einem operativen Eingriff zu tun. Nach wie vor passieren in Krankenhäusern jedoch Fehler. Man kann jedoch als Patient auch sehr viel dazu beitragen, diese zu vermeiden. Lesen Sie, wie!
Patientenarmband
Patientenarmband gleich beim Anlegen kontrollieren, ob alle Daten korrekt sind. Name und Geburtsdatum müssen richtig sein. Bei Leseschwierigkeiten bitten Sie eine Begleitperson darum.
Kommunikation
Da bei Patienten mit ähnlichen Namen leichter Verwechslungen vorkommen können, beobachten Sie, ob vor Diagnose- oder Therapieverfahren immer Name und Geburtsdatum getrennt von einander abgefragt werden. Das gilt etwa für Infusionen, Röntgen, Ultraschall etc.).
Medikation
Aufpassen bei der Medikamentenverabreichung, denn übersehene Allergien zählen zu den gefährlichsten, Arzneiverwechslungen zu den häufigsten Fehlern im Spital. Achten Sie darauf, vor jeder Verabreichung gefragt zu werden, ob eine Allergie bekannt ist und, ob die Medikation tatsächlich für Sie bestimmt ist. Am besten immer nachfragen, warum Sie dieses spezielle Medikament bekommen.
Hygiene und Infektionen
Hygieneregeln beachten, denn im Spital erworbene Infektionen sind häufig und können gefährlich werden! Beobachten Sie, ob alle Krankenhausangehörige ihre Hände desinfizieren, bevor und nachdem sie Körperkontakt (Blutabnahme, Injektionen, Untersuchungen etc.) mit Ihnen hatten. Melden Sie umgehend Ihren Betreuern, wenn Sie Rötungen und/ oder Schwellungen in der Umgebung von Einstichstellen (Infusionen) oder OP-Wunden bemerken!
Untersuchungen und Tests
Nicht jede routinemäßige Untersuchung ist sinnvoll, kann aber eventuelle Risiken bergen. Fragen Sie nach, was man sich vom Untersuchungsergebnis erwartet bzw. was davon abhängig gemacht wird.
Operationsaufklärung
Unterschreiben Sie keinen Aufklärungsbogen, bevor Sie nicht folgende Informationen haben: genaue Diagnose, Art der geplanten Operation, Vorteile und mögliche Risiken, was passieren würde, wenn man nicht operiert, Behandlungsalternativen mit Vorteilen und Risiken. Akzeptieren Sie keine Aufklärung am Tag der OP! Bei größeren Eingriffen sollte diese mehrere Tage vor dem geplanten Termin stattfinden – ausgenommen natürlich akute Situationen.
OP an paarigen Organen
Seitenverwechslungen bei paarigen Organen wie Armen, Fingern, Beinen Zehen, Augen, Nieren etc. sind häufiger als angenommen und zählen auch heute noch zu den peinlichsten Fehlern in der operativen Medizin. Achten sie daher darauf, dass jede Operationsstelle markiert wird und diese Markierung mit Ihren Angaben und den verfügbaren Befunden (z.B. Röntgen) übereinstimmt.
Schmerzen
Sagen Sie bei (unvorhergesehenen) Schmerzen Bescheid! Am besten auf einer Skala von 1-10 beschreiben. Diese Warnsignale müssen ernst genommen werden!
Infusionen, Katheter, Arzneien
Bei Katheter (Harnblase, Vene) fragen Sie bei jeder Visite, ob diese nicht schon entfernt werden können. Mitunter wird vergessen, dass Medikamente bereits auf Tabletten umgestellt werden könnten.
Entlassungsgespräch
Mangelhafte, hastig durchgeführte Entlassungsgespräche könnten zu vermeidbaren ungeplanten Wiederaufnahmen führen. Daher: Scheuen Sie sich nicht, nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Erstellen Sie eine Frageliste für das Abschlussgespräch. Wichtige Punkte: Medikation, Vorgehen bei Schmerzen, Telefonnummer bei akuten Problemen, Dauer der körperlichen Schonung sowie des Krankenstandes, Zeitpunkt der Nachkontrolle und schriftlicher Kurzbericht der OP.
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