Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und die EU-Justizkommissarin Viviane Reding hätten aufgrund der Menschenrechtssituation in Russland ihre Teilnahme abgesagt, so Glawischnig. US-Präsident Barack Obama fahre ebenso wenig wie Mitglieder seines Kabinetts. "Die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung sollten es ihnen gleichtun", so die Bundessprecherin der Grünen.
Obama beruft homosexuelle Sportler in US-Delegation
Gauck hatte vor zwei Wochen mitgeteilt, nicht zu den Olympischen Spielen reisen zu wollen. Obwohl er nicht offen von einem Boykott sprach, werten politische Beobachter den Schritt des Präsidenten als Protest gegen Putin. Auch Frankreichs Präsident Francois Hollande sagte seine Teilnahme in Sotschi ab, er wollte dies jedoch nicht als "Botschaft" verstanden wissen. Anders als Gauck und Hollande begründete Reding ihr Fernbleiben ausdrücklich mit dem russischen Umgang mit Menschenrechten.
US-Präsident Obama berief mit der Tennislegende Billie Jean King und der Eishockeyspielerin Caitlin Cahow zwei offen homosexuelle Sportler in die US-Delegation für Sotschi. Dies wird als deutliches Signal an die russische Regierung interpretiert.
Glawischnig fordert: "Zeichen setzen"
Die Menschenrechtssituation in Russland sei extrem besorgniserregend, sagte Glawischnig am Donnerstag. "Den teilnehmenden Sportler, die sich jahrelang auf die Olympischen Spiele vorbereitet haben, untersagt das Regulativ jede Form politischer Äußerungen. Sie können sich aber nicht aussuchen, wo die Spiele stattfinden. Umso wichtiger ist es, dass die Repräsentanten der Republik ein eindeutiges Zeichen setzen, dass Menschenrechtsverletzungen kein Kavaliersdelikt sind, sondern international geächtet werden", so Glawischnig.
Sportminister Gerald Klug hat am Donnerstag mitgeteilt, dass er mehrere Tage in Sotschi verbringen werde. "Ich halte das für eine durchaus vertretbare Vorgangsweise."
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