Über das Kärntner Traditionsfest gibt es einige Mythen und Gerüchte. Arthur Ottowitz, Marktmeister des Bleiburger Wiesenmarktes, klärt auf. Die Gemeinde verdient keinen Cent.
Seit wann besteht das Marktrecht für den Bleiburger Wiesenmarkt?
Herzog Albrecht hat dieses der Stadt Bleiburg im März 1393 verliehen.
Was ist der Wiesenmarkt für den Marktmeister?
Die schönste Manifestation gelebter Volkskultur.
Ist der Wiesenmarkt ein Gewinn- oder Verlustgeschäft?
Alle glauben, die Gemeinde verdient das ganze Geld. Das ist nicht so. Ob 140.000 oder 50.000 Besucher kommen, die Kosten sind gleich. Die Einnahmen haben sich um 60 Prozent erhöht, die Ausgaben um 66 Prozent. Ohne Fördergelder von Land, EU und privaten Gönnern würde es nicht gehen.
Ein konkretes Beispiel?
Blicken wir zehn Jahre zurück. Da wurden für den Bereich Sicherheit 10.000 Euro aufgewendet. Heute sind das 48.000 Euro. Tendenz steigend.
Woraus bestehen die Einnahmen; die wie hoch sind?
Durch Standentgelte für zirka 300 Fieranten, Gastronomen usw. lukrieren wir jährlich 205.000 Euro. Dazu kommen noch 45.000 Euro an Mitteln von Land, EU und Sponsoren. Das war es.
Wie hoch sind die Ausgaben für das Traditionsfest?
Gesamt waren das im Vorjahr 255.691 Euro. Wir haben für Rotes Kreuz, Bewachungsfirma, Wetterwarndienst, Blaulicht SMS und Besucherzählung 48.800 Euro aufgewendet. 79.000 Euro verschlingt die Infrastruktur für Wasser, Kanal, Müll, Stromversorgung und Hackschnitzel für den Boden.
Kommt noch was dazu?
Die Kosten für Personal, – Bauhof, Geräte wie etwa Bagger bei Regen, die Freibons für die mitwirkenden Vereine, Feuerwehren bei der Eröffnung. Das waren im Vorjahr 94.000 Euro.
Gibt es auch Werbemittel für das Traditionsfest?
Ja, dafür werden jährlich 29.000 Euro aufgewendet.
Viele glauben, dass die Gemeinde auch beim Parken mitverdient. Ist das so?
Nein, die Bauern verpachten die Wiesen rund um dass Marktgelände. Die Parkgebühren heben private Firmen ein.
Gibt’s skurrile Vorwürfe?
Leider immer wieder, wir lassen das Wiesenfest nicht schlecht reden.
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