Machtübergabe am Freitagabend bei der Jahreshauptversammlung des Vorarlberger Skiverbands in Mellau. „Ich wünsche dir viel Glück – sowohl was die Gesundheit, als auch den sportlichen Erfolg angeht“, sagte der scheidende Skiverbandspräsident Walter Hlebayna und hatte für seinen Nachfolger zwei ganz spezielle Medaillen parat.
Für den ersten Wunsch gab es einen Ullr, den Schutzpatron der Skifahrer, und als Symbol für den sportlichen Erfolg aus dem FIS-Skimuseum in Damüls die WM-Silbermedaille vom Tschaggunser Werner Bleiner, der 1970 in Gröden Riesentorlauf-Silber holen konnte. „Die musst du aber zurückgeben“, schmunzelte Hlebayna.
Wichtige Entscheidungen wurden bereits getroffen
In seiner sympathischen Antrittsrede bedankte sich Scrivener, dessen australischer Vater der Liebe wegen in Lech am Arlberg hängengeblieben war, für das einstimmige Votum für ihn und sein Präsidium. Der bat allerdings auch um etwas Geduld, um sich einarbeiten zu können. „Da ich anders als Walter nicht auch die Rolle der sportlichen Leitung und der Geschäftsführung innehaben werden, war es uns sehr wichtig, hier rasch Klarheit zu schaffen“, sagt der Ex-Unternehmer und präsentierte Christoph Kraxner als neuen Geschäftsführer – offiziell „Direktor“ – des VSV. „Als Walter in Absprache mit Peter Anfang Mai auf mich zugekommen ist, musste ich nicht lange überlegen“, verriet der 45-jährige gebürtige Steirer, der seit 2013 beim VSV ist, zuletzt als nordischer Direktor, Landestrainer und auch Leiter des Montafoner Schanzenzentrum.
Auch was die sportliche Führung angeht, wurde am Freitag in den drei Schlüsselsparten Klarheit geschaffen. „Im Alpinbereich wird Marcel Lorenzin die sportliche Leitung übernehmen, bei den Snowboardern ist es Noah Abdel-Aziz und bei den Nordischen hat zukünftig Ramona Düringer die Gesamtverantwortung“, verrieten Scrivener und Kraxner, die übrigens beide in Landeck ausgebildete Gebirgsjäger sind.
Die Fußstapfen, in die Peter Scrivener tritt, sind groß. Denn Walter Hlebayna war in den elf Jahren, seit er 2014 vom damaligen Präsidenten Patrick Ortlieb als Leiter des Projekts Going for Gold zum VSV geholt wurde, eine der prägendsten Figuren in der Vorarlberger Sportwelt.
Der 59-Jährige, der sich als Trainer im In- und Ausland einen exzellenten Ruf erarbeitet hatte, war von Anfang an dort, wo er gebraucht wurde. Packte die Dinge an. Das änderte sich auch nicht, als er 2019 angetreten hatte. „Der Walter“ tat für „seine“ Athletinnen und Athleten alles, versuchte stets beste Bedingungen zu schaffen. Unvergessen seine Einsätze als Skidoo-Fahrer, wenn er Ari Rädler, Nina Ortlieb und Co. noch vor Sonnenaufgang auf den Lecher Pisten ein perfektes Training ermöglichte.
Walter bewies aber nicht nur auf Schnee- und Eispisten großen Einsatz. Auch auf dem, um nichts weniger rutschigen, sportpolitischen Parkett bewegte er sich gekonnt. Egal wie schwierig und wirtschaftlich angespannt die Situation im Land war – immer verstand er es für das Projekt „Going for Gold“ Partner aufzustellen, die seine Visionen eines erfolgreichen Ski- und Snowboard-Ländle teilten. Das Resultat: Olympiasiege, WM-Titel, Gesamtweltcupsiege und vieles mehr, die fast ausnahmslos auch zu einem gewissen Teil auf das Konto von Walter Hlebayna gehen.
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