Wie reagiert der Iran?

Trump an Mullahs: „Nächster Angriff wird heftiger“

Außenpolitik
22.06.2025 12:28

In einer dramatischen Fernsehansprache hat US-Präsident Donald Trump den militärischen Angriff der Vereinigten Staaten auf iranische Atomanlagen als „spektakulären Erfolg“ gefeiert – und machte dem iranischen Regime zugleich klar, welche Konsequenzen ein Gegenschlag hätte.

Die gezielte Bombardierung der drei wichtigsten Nuklearstandorte des Iran – Fordo, Natanz und Isfahan – sei vollständig gelungen. Laut Trump seien die iranischen Kapazitäten zur Urananreicherung dadurch „komplett und total zerstört“ worden.

„Jede Vergeltung bringt größere Gewalt“
„Keine Armee der Welt hätte das leisten können“, erklärte Trump weiter. „Wenn der Iran nicht bald Frieden schließt, werden die nächsten Angriffe noch heftiger sein – und sie werden schnell und präzise ausgeführt.“ In einer weiteren Botschaft auf seiner Plattform Truth Social warnte Trump: „Jede Vergeltung gegen die USA wird mit einer ungleich größeren Gewalt beantwortet.“

Laut US-Medien kamen bei dem Angriff sowohl Tarnkappenbomber des Typs B-2 als auch von U-Booten abgefeuerte Marschflugkörper zum Einsatz. Das Hauptziel, die unterirdische Anlage Fordo, wurde mit einer Vielzahl von bunkerbrechenden Bomben beschossen.

Enge Abstimmung mit Israel – Netanyahu dankt Trump
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu lobte die enge militärische und politische Zusammenarbeit mit den USA. Er sprach von einer „mutigen Entscheidung“ Trumps, die laut seiner Aussage das Potenzial habe, „die Geschichte zu verändern“. Israel führe seit Wochen selbst Angriffe auf iranische Militärziele durch und sieht das iranische Atomprogramm als unmittelbare Bedrohung.

Trump sieht nach seinem Eingriff im Iran sogleich wieder Zeit für Frieden gekommen – und warnt ...
Trump sieht nach seinem Eingriff im Iran sogleich wieder Zeit für Frieden gekommen – und warnt die Mullahs vor einer Gegenreaktion.(Bild: AFP/CARLOS BARRIA)

Laut Netanyahu war die US-Aktion mit der israelischen Regierung abgestimmt worden. Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem „historischen Schritt“, um zu verhindern, dass der Iran jemals in den Besitz von Atomwaffen gelangt.

Iran kündigt Vergeltung an – UNO alarmiert
Die Regierung in Teheran bestätigte die Angriffe auf die Nuklearanlagen. Während der staatliche Rundfunk nur von lokalen Schäden sprach, erklärte der iranische Außenminister Abbas Araqchi, die „ungeheuerlichen Ereignisse“ würden „dauerhafte Konsequenzen“ haben. Die iranische Revolutionsgarde feuerte daraufhin erneut Raketen auf Israel ab. Berichten zufolge wurden dabei mindestens 16 Menschen verletzt.

Iran beantragte eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats. Die IAEA in Wien erklärte, es sei keine Radioaktivität außerhalb der getroffenen Anlagen festgestellt worden. Die iranische Atombehörde warf der IAEA jedoch „Gleichgültigkeit oder gar Mitwirkung“ an den Angriffen vor. Man werde das Nuklearprogramm trotz der „bösartigen Verschwörungen“ fortsetzen.

Sorge vor globaler Eskalation
UNO-Generalsekretär António Guterres zeigte sich „zutiefst beunruhigt“ über die Eskalation und warnte vor „katastrophalen Folgen für die Welt“. Diplomatie sei „der einzige Ausweg“, so Guterres. Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas rief alle Seiten zur Deeskalation und zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.

Die Hamas und die vom Iran unterstützten Houthi-Milizen verurteilten den US-Angriff als „Aggression“ und sprachen von einem Bruch internationalen Rechts. Die USA würden blind der israelischen Agenda folgen, hieß es in den Stellungnahmen.

Lage weiter angespannt
Während Trump Frieden fordert, bereitet sich die Region auf weitere Angriffe vor. Israel fliegt weiterhin Luftschläge gegen iranische Ziele, auch gegen Abschusseinrichtungen und Militärbasen. Der Iran hat seinerseits erneut Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert.

Ob es dem Iran gelingen wird, auf den Angriff zu reagieren – oder ob eine nächste Eskalationsstufe droht -, ist derzeit unklar. In der Region sind laut US-Medien rund 40.000 amerikanische Soldaten stationiert.

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