Auch knapp zwei Wochen nach der Horrortat in Graz verstummen noch viele Menschen in stillem Gedenken. Am Freitag stand das Donauinselfest in Wien für einen Moment still. Die Trauerarbeit ist nach wie vor ein großes Thema.
„Im Gedenken an die Opfer aus Graz senden wir unser Licht in den Himmel. All jenen, die nun von oben auf uns herunterschauen, sehen, dass die Insel für sie leuchtet.“ Mit diesen Worten wurde die Schweigeminute am Freitag um exakt 21.58 Uhr auf der Hauptbühne des Donauinselfests in Wien eingeleitet.
Tausende stehen Schulter an Schulter
Und dann wurde es still. Die ausgelassene Stimmung der vergangenen Stunden war wie ausgelöscht. Tanzende Partytiger kamen zur Ruhe. Stattdessen standen Tausende Menschen Schulter an Schulter aneinander und hielten die Taschenlampen ihrer Telefone nach oben.
Vielen liefen Tränen über die Wangen. So leise war das größte Open-Air-Festival Europas noch nie. Die Betroffenheit nach dem Grazer Amoklauf ist nach wie vor groß, die Anteilnahme von feiernden Mengen – wie zuvor bereits am Nova-Rock-Festival im Burgenland – unbeschreiblich.
Trauerarbeit noch lange nicht abgeschlossen
Während viele langsam wieder zur Normalität zurückkehren, kämpfen andere noch mit Erinnerungen und Trauer. Damit gerade jetzt auf niemanden vergessen wird, gibt es in der Grazer Stadtpfarrkirche und im Kircheneck in der Herrengasse 23 weiterhin pastorale Angebote.
„Wenn Worte fehlen und die eigene Ohnmacht spürbar wird, braucht es Orte, an denen man einfach da sein darf“, so Kircheneck-Leiter Robert Hautz. Von Dienstag bis Freitag werden daher nach wie vor persönliche Gespräche und stille Präsenz angeboten.
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