Superschlaue in Linz

Hochintelligenten-Treffen: „Nicht nach IQ fragen“

Oberösterreich
11.06.2025 15:00

Hochintelligent ist man ab einem Intelligenzquotienten (IQ) von mehr als 130. Nur 2% der Weltbevölkerung erzielen so einen hohen Wert. Beim „Krone“-Besuch der Hochbegabten-Konferenz des Vereins „Mensa“, der in Linz gastierte, wird schnell mit Klischees über „Superschlaue“ aufgeräumt.

„Nach dem IQ fragt man nicht, wir vergleichen ihn auch nicht“, erklärt Gerald Walter. Der geborene Linzer ist eines von rund 120 Mitgliedern aus Oberösterreich. „Von außen mag der Verein wie eine elitäre Blase wirken, aber wir haben Mitglieder vom Hausmeister bis zum Top-Manager. Das ergibt einen sehr spannenden Austausch“, betont Walter.

„Wenn so ein klischeehafter Savant hier wäre, würde ich ihn dir zeigen“, meint der 49-Jährige und lacht. Tatsächlich: Beim Blick in die Runde sitzen keine Hochintelligenten à la Sheldon Cooper aus der Serie „The Big Bang Theory“, sondern „normale“ Menschen, die sich unterhalten oder spielen.

Mel ist eine leidenschaftliche Fotografin.
Mel ist eine leidenschaftliche Fotografin.(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Mathe als spannendes Rätsel
Eine davon ist Mel Jäger. Die 34-jährige Münsteranerin war bereits als Schülerin mit ihrer Intelligenz konfrontiert: „Eine Freundin sagte mir ein Treffen ab, weil sie Mathe lernen müsse. Das habe ich nicht verstanden, weil das für mich immer nur spannende Rätsel waren.“ Niemand habe ihr damals erklärt, warum sie sich oft komisch und anders als die meisten ihrer Mitschüler gefühlt habe.

Auch in Österreich herrscht noch großer Aufholbedarf bei der Förderung. „Es gibt nur wenige Schulen, die das konsequent betreiben. Deshalb übernimmt der Verein viele dieser Aufgaben“, erklärt Peter Berger, Vorsitzender von Mensa Österreich.

Hirn ist im Dauereinsatz
Der 57-Jährige betont: „Unser IQ macht uns nicht zu etwas Besserem.“ Einige Hürden teilen sich die Mitglieder: Das Hirn sei im Dauereinsatz, vieles werde doppelt und dreifach überdacht, viele fühlen sich von der Gesellschaft missverstanden. „Die meisten wissen, wie es ist, zu vielen Gruppen aus ihrem Umfeld nicht zu passen“, so Mel.

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