Ausbau zu langsam

Gerangel um die Plätze in den Kindergärten

Salzburg
05.06.2025 07:00

Die Stadt Salzburg kann derzeit Eltern mit einer Einstellungszusage für einen Job keinen Betreuungsplatz für das Kind anbieten. Der Ausbau der Einrichtungen hinkt der Nachfrage hinterher.

Viele Jungfamilien schauen derzeit mit großer Ungewissheit Richtung Herbst. Bei der „Krone“ hat sich etwa eine Mutter gemeldet, die trotz Einstellungszusage als Lehrerin für den Herbst keinen Betreuungsplatz für ihr dreijähriges Kind bekommt. Auch der Stadt ist der Fall bekannt. Zu Einzelfällen will man sich dort aber nicht äußern.

Allerdings: „Wir können allen Kindern, die über drei Jahre alt sind und bei denen beide Eltern arbeiten, einen Platz anbieten. Wir haben den Kindern abgesagt, wo ein Elternteil zuhause ist“, sagt Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). Die Stadt komme aufgrund der großen Nachfrage schlicht mit dem Ausbau der Betreuungsplätze nicht nach.

Seit 2017 hat sich die Zahl der städtischen Kindergartengruppen von 312 auf 344 erhöht. Dennoch gibt es nicht für alle Kinder Platz. Dabei scheitere es nicht am Willen. „Wir würden das unterstützen. Auch für Eltern, die nicht arbeiten gehen. Denn es handelt sich um eine wertvolle Bildungseinrichtung“, sagt Auinger. Dieses Ziel ist aber in weiter Ferne. Wann es genug Plätze für den Bedarf gibt, lasse sich aktuell nicht abschätzen.

Strengere Regeln wegen falscher Jobzusagen
Der Ausbau läuft jedenfalls auf vollen Touren. In den kommenden drei Jahren sollen rund 200 neue Kindergartenplätze dazukommen. Das kommt für die aktuell Suchenden zu spät. Eltern berichten von geringfügigen Anstellungen, um einen Betreuungsplatz bei der Stadt zu ergattern. „Es ist ein Trauerspiel, dass man das so machen muss“, sagt eine betroffene Mutter.

Die Stadt bestätigt die strengeren Regeln. Jetzt gibt es nur mehr bei tatsächlicher Arbeitsbestätigung einen Fixplatz und nicht bei einer Zusage. Man wolle den tatsächlich Berufstätigen einen Platz bieten, zu oft hätten sich die Zusagen als nicht haltbar erwiesen, heißt es aus dem Magistrat. Aber auch die Eltern, die noch zittern, dürfen hoffen. Oft ergeben sich bis zum Herbst noch zahlreiche freie Plätze. „Wir haben jetzt schon 50 Absagen auf zugesagte Plätze“, berichtet Amtsleiterin Jutta Kodat.Matthias Nagl

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