Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer kämpfen derzeit gegen die Handgepäckgebühren, die manche Fluggesellschaften einheben. Airlines wie Ryanair, Easyjet und Wizz Air erlauben nur die kostenlose Mitnahme eines kleinen Handgepäcks, das unter den Sitz passen muss. Ihnen seien die Passagierinnen und Passagiere egal, kritisierte jetzt Scott Kirby, Chef der US-Linie United.
Der Lufthansa-Partner selbst betreibt keine Low-Cost-Airline. Dieses Geschäftsmodell sei auch „tot“, sagte Kirby. Ihr Konzept bestehe darin, die Menschen auszutricksen, zum Kauf zu bewegen und sie dazu zu bringen, mitzukommen. „Dann stellt man ihnen eine ganze Reihe von unerwarteten Gebühren in Rechnung.“ Tatsächlich ist die Preisgestaltung undurchsichtig. Laut einer Studie von NetVoucherCodes aus dem Jahr 2023 Reisende oft mehr für Extras als für ihr ursprüngliches Flugticket.
Ryanair hat die meisten Gebühren
Demnach hat Ryanair die meisten versteckten Gebühren, die bis zu 344 Prozent mehr als der Ticketpreis sein können. Die irische Fluggesellschaft verlangt durchschnittlich 9,30 Euro für die Sitzplatzwahl, 26,30 Euro für die Aufgabe von Gepäck und 17 Euro für Handgepäck. Der Flug selbst kostet hingegen durchschnittlich nur 21,50 Euro.
Wizz Air kommt in der Studie auf den zweiten Platz. Die Gebühren der ungarischen Billigfluglinie liegen um 272 Prozent über dem Flugpreis. Dahinter folgt die britische Airline EasyJet mit 170 Prozent.
Preis für viele wichtigstes Argument
US-Airline-Chef Scott Kirby sagte jetzt ein Ende dieses Systems auf einer Veranstaltung des „Wall Street Journals“ voraus. Die Billigairlines haben seit den frühen 2000er-Jahren den Markt mit Kampfpreisen, aggressivem Marketing und einem Fokus auf die Reduktion von Kosten erobert. Einerseits steht das Modell zunehmend in der Kritik, andererseits verzeichnen die entsprechenden Fluggesellschaften weiterhin hohe Buchungszahlen. Der Preis bleibt für viele Menschen das wichtigste Argument.
Um tatsächlich zu sparen, ist unter anderem darauf zu achten, kleines Gepäck mitzunehmen, und keinen bestimmten Sitzplatz auszuwählen. Wie berichtet, hat der Europäische Gerichtshof bereits 2014 geurteilt, dass für Handgepäck keine zusätzliche Gebühr erhoben werden dürfe, solange es „angemessene Vorgaben“ zu Größe und Gewicht erfülle. Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer finden die aktuellen Grenzen der Billigairlines nicht angemessen und forderten die EU auf, genauere Vorschriften einzuführen (siehe Video oben). Dazu zähle auch, welche Leistungen ein Ticket zwingend beinhalten müsse.
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