Im Linzer Theater Phönix wird Oscar Wildes Klassiker „Bunbury“ gelungen aus der Taufe gehoben: ein recht leichtfüßiger Abend, der einmal von aktuellen Problemen völlig abspannen lässt. Simon Werdelis inszeniert die Komödie kurzweilig und turbulent.
Es ist nicht ganz schlüssig, warum man ein Stück wie „Bunbury oder die Bedeutung des Ernstseins“ von Oscar Wilde heutzutage spielen sollte. Es gibt bei Gott wichtigere Probleme, als die Ränke einer blasierten, englischen Snobgesellschaft.
Auf der anderen Seite tut es auch mal gut, von aktuellen Themen auszuspannen und sich dem Trivialen hinzugeben. Und dem Ensemble des Linzer Theater Phönix gelingt tatsächlich mit diesem rein auf Unterhaltung und Slapstick abzielenden Klassikers ein unbeschwerter Abend.
Liebeswirren rund um Ernst
Simon Werdelis inszeniert die Komödie rund um die beiden Dandys Algernon und Jack, beide wunderbar gespielt von Lukas Weiss und Sören Kneidl. Der eine erfindet einen kranken Freund namens Bunbury, um möglichst oft zu diesem aufs Land fahren zu können. Der andere gibt vor, sich um seinen Bruder Ernst kümmern zu müssen, um regelmäßig in die Stadt zu kommen. Dabei sind sie heimlich in Damen verliebt, die wiederum versessen darauf sind, jemanden zu heiraten, der Ernst heißt. Und dann noch die strenge Lady Bracknell...
Die Kleidchen bekommen Flecken
Karina Pele, Melanie Sidhu, Gina Christof und Antonia Labs liefern sich beinharte Duelle, während die Männer auch hin und wieder „Sensibelchen“ sein dürfen. Es kommt zu temporeichen Szenen in einem netten Gartenambiente (Tom Schellmann). Die weißen Westen und schicken Kleider bekommen freilich nach und nach Flecken, je mehr sich die feine Gesellschaft einschenkt – insgesamt sehr lustig! Gelungen!
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