Von Anschlag befeuert

Kaschmir-Konflikt: Worum es dabei eigentlich geht

Waffenstillstand an der Grenze? Der Schein trügt, immer wieder kocht der Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan hoch – und die Zivilbevölkerung leidet.  (Bild: Krone KREATIV/Altaf Qadri, FAROOQ KHAN/beide EPA, Picturedesk)

Ein tödlicher Anschlag auf Touristen im April und nun, in der Nacht auf Mittwoch, ein Angriff haben den seit Jahrzehnten schwelenden Kaschmir-Konflikt zwischen den Atommächten Indien und Pakistan neu befeuert und die schwersten Kämpfe seit mehr als 20 Jahren ausgelöst. Doch worum geht es eigentlich? Krone+ liefert den Überblick.

Kaschmir ist weltweit hauptsächlich durch die begehrte Wolle bekannt. Gleichzeitig ist die Region, in der seit rund 3000 Jahren handwerklich hochwertige Textilien hergestellt werden, stark umkämpft. Seit Jahrzehnten schwelt ein Konflikt im Himalaya-Tal, der am 22. April mit der Tötung von 27 Menschen in einer beliebten Urlaubsgegend nahe der Stadt Pahalgam wieder neu entfacht wurde.

Die indische Regierung stufte den gezielten Angriff auf Touristen als Terrorakt ein und fahndete nach drei Angreifern der islamistischen Extremistengruppe Lashkar-e-Taiba mit möglichen Verbindungen nach Pakistan. Kopfgeld: zwei Millionen Rupien, über 20.000 Euro. Pakistan bestreitet eine Verwicklung, die beiden Länder überziehen sich seitdem gegenseitig mit Strafmaßnahmen. Die jeweils anderen Staatsbürger wurden ausgewiesen, ein wichtiges Wasserabkommen mit dem verfeindeten Nachbarn setzte Indien aus.

Auf die harten Sanktionen folgten nach einem nächtlichen Angriff Indiens mit 26 Toten die schwersten Kämpfe seit mehr als 20 Jahren. Zehn Tote sind in Kaschmir durch pakistanischen Beschuss zu beklagen. Doch warum diese immer wieder eskalierenden Spannungen zwischen den jetzigen Atommächten? Wir klären die wichtigsten Fragen: