Hohe Strafe droht

Nächster Tiefschlag für europäischen Autogiganten

Wirtschaft
15.04.2025 10:22

Wieder schlechte Nachrichten für den finanziell angeschlagenen Autoriesen Stellantis! Ein Zivilgericht in Turin hat eine Sammelklage gegen das Unternehmen wegen möglicherweise fehlerhafter Airbags des japanischen Autozulieferers Takata für zulässig erklärt. Das Problem könnte Hunderte Millionen Euro verschlingen.

Dies teilten Stellantis und zwei Verbrauchergruppen, die die Klage unterstützen, am Montagabend mit. Betroffene Fahrzeughalter haben 150 Tage Zeit, sich der Sammelklage anzuschließen, erklärten die beiden Verbrauchergruppen Codacons und Altroconsumo in zwei getrennten Erklärungen. Sie fügten hinzu, dass eine gerichtliche Anhörung zu dem Fall auf den 21. November vertagt worden sei.

Stellantis nahm die Entscheidung des Gerichts zur Kenntnis und betonte in einer Erklärung, es arbeite „unermüdlich“ an seiner Rückrufkampagne und behalte sich „das Recht vor, jede geeignete Initiative im Rahmen des laufenden Verfahrens zu erwägen“.

Der europäische Autobauer wies darauf hin, dass die Entscheidung „nur die Zulässigkeit der Sammelklage betrifft und weder die angebliche Haftung (von Stellantis) noch den geltend gemachten Schadenersatz, dessen Bewertung auf eine spätere Phase des Verfahrens verschoben wird“.

Stellantis betreibt Werke auf der ganzen Welt.
Stellantis betreibt Werke auf der ganzen Welt.(Bild: AP/Marco Ugarte)

Strafe könnte Krise verschärfen
Der Verband Codacons, der die Sammelklage auch im Namen anderer Verbrauchergruppen eingereicht hat, erklärte, dass sich die geforderte Entschädigung auf bis zu 285 Millionen Euro belaufen könnte.

Stellantis hatte im vergangenen Jahr eine groß angelegte Rückrufaktion für Takata-Airbags gestartet, die Hunderttausende von Citroen- und DS-Modellen aus den Jahren 2009 bis 2019 betraf.

Zu Stellantis gehören mehrere Tochtermarken, darunter Opel, Peugeot, Citroën, Fiat, Chrysler, Jeep und Alfa Romeo. Das Unternehmen gehört zu den größten Automobilherstellern der Welt. Wirtschaftlich läuft es jedoch schleppend für Stellantis. Die Produktion des europäischen Giganten ist in Italien auf den niedrigsten Stand seit 1956 gesunken. 

Der weltweit viertgrößte Autobauer kämpft wie andere Unternehmen mit einer schwachen Nachfrage, insbesondere nach Elektroautos. Politische Unsicherheit und die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Hersteller setzt Stellantis, das seinen Hauptsitz in den Niederlanden hat, ebenfalls enorm zu. Zehntausende Arbeitsplätze wackeln.

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