In Warschau eröffnet

„Blutiger“ Protest gegen Abtreibungsklinik

Ausland
08.03.2025 19:06

Mit der Eröffnung einer „Abtreibungsklinik“ haben Aktivistinnen in der Nähe des polnischen Parlaments in Warschau für gehörigen Wirbel gesorgt. Es kam am Samstag prompt zu Protesten gegen die Einrichtung.

„Für uns ist es ein Ort des politischen Protests“, sagte Natalia Broniarczyk von der Initiative „Abortion Dream Team“ einem Bericht der Nachrichtenagentur PAP zufolge. Man wolle Frauen helfen und während des laufenden Präsidentschaftswahlkampfs zugleich Druck auf die Politik ausüben. In der Klinik sollen Informationen zu sicheren Möglichkeiten des Schwangerschaftsabbruchs weitergegeben und kostenlose Schwangerschaftstests angeboten werden.

Abtreibungspillen per Post
Zudem will man mit der Online-Initiative „Women on Web“ zusammenarbeiten, die Frauen bei Bedarf Abtreibungspillen per Post zukommen lässt. Die Medikamente können dann in dem neuen Zentrum in Warschau im Beisein anderer Frauen eingenommen werden.

Die Demonstranten hatten ihren eigenen, blutigen Infostand vor der Einrichtung aufgestellt.
Die Demonstranten hatten ihren eigenen, blutigen Infostand vor der Einrichtung aufgestellt.(Bild: APA/AFP/Wojtek RADWANSKI)

Vor den Türen der neuen Einrichtung versammelten sich gleich am Eröffnungstag rund 40 Abtreibungsgegner, die mit einer blutigen Spielzeugpuppe in einem Kübel, mit Bildern von Skeletten und sogar Adolf Hitler gegen das Informationszentrum wetterten. Ein legaler Schwangerschaftsabbruch ist im stark katholisch geprägten Polen nur in sehr seltenen Fällen erlaubt: Wenn eine Gefahr für Leben oder Gesundheit der werdenden Mutter besteht oder wenn die Schwangerschaft Ergebnis einer kriminellen Handlung wie Vergewaltigung oder Inzest ist.

Aktivistinnen konfrontieren Tusk mit Wahlversprechen
Das Verfassungsgericht erklärte 2020 Schwangerschaftsabbrüche wegen schwerer Fehlbildungen für verfassungswidrig. Den Regierungsparteien von Ministerpräsident Donald Tusk werfen Frauenorganisationen vor, das Wahlversprechen einer Lockerung des Abtreibungsrechts nicht eingehalten zu haben

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