Etwas abgemildert

dayli-Sozialplan fix: 340 Jobs weg, 103 Filialen sperren zu

Wirtschaft
20.06.2013 17:33
Der Kahlschlag bei der Drogeriekette dayli fällt nicht ganz so hart aus wie Ende Mai befürchtet: Statt der angekündigten 186 Filialen werden vorerst 103 geschlossen, gab der Betriebsrat am Donnerstagnachmittag in einem Fax bekannt. Die Gewerkschaft GPA-djp meinte, der präsentierte Sozialplan verdiene "diese Bezechnung nicht", und riet den von der Kündigung betroffenen etwa 340 Beschäftigten davon ab, den ausverhandelten Sozialplan ohne Weiteres anzunehmen.

Wir sind entsetzt über den Inhalt des Sozialplans. Das ist bestenfalls ein Plan, damit die Beschäftigten schnellstmöglich zum erstmöglichen Termin das Unternehmen verlassen müssen", sagte GPA-Vizechef Karl Proyer am Donnerstag. Die Gewerkschaft empfiehlt den Betroffenen, sich "dringend" zu informieren, ob eine normale Kündigung nicht besser sei als die Annahme des Sozialplans.

Der dayli-Betriebsrat hatte sich zuvor in einem Fax erfreut gezeigt, dass "wir ein Budget für die von der Kündigung betroffenen sozialen Härtefällen aushandeln konnten". Nach Informationen der Gewerkschaft umfasst der Härtefonds etwa 51.000 Euro. "Wenn unsere Informationen stimmen, steht den 340 Beschäftigten pro Kopf 150 Euro zu", so Proyer.

Schließungsstandorte noch nicht bekannt
dayli meldete vorsorglich rund 560 Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice an, 40 Pozent davon sollen ihren Job behalten, heißt es. Somit müssen letztlich rund 340 Mitarbeiter gehen. Für sie gibt es einen Sozialplan. Bei anstehenden Eröffnungen sollen die nun von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter bevorzugt wieder eingestellt werden. Welche Filialen geschossen werden, ist noch nicht bekannt. Jeder von der Schließung seines Shops betroffene Mitarbeiter wird in den nächsten Tagen über die Leistungen des Sozialplans informiert, so der Betriebsrat.

Zeit für Investorensuche wird knapp
Über Fortschritte bei der Investorensuche ist nichts bekannt. Das dayli-Management ist auf Tauchstation. Als Interessent gilt ein britisch-polnischer Fonds aus der Handelsbranche. Die Zeit wird jedenfalls knapp, dayli versucht derzeit mit "-40 % auf fast alles" Kunden zu locken. Dem Vernehmen nach werden keine Waren nachbestellt, sondern bloß Lagerbestände verkauft.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele