In Anrufen beklagen freiheitliche Landesfunktionäre, dass "in Bezug auf aktuelle bundespolitische Themen die FPÖ-Spitze in Wien seit Längerem schon keinen Plan" habe. Das Fass zum Überlaufen brachten offenbar die ratlos bis defensiv wirkenden Reaktionen der FPÖ-Spitze auf die seit drei Wochen laufende Wohnbau-Offensive der Regierung (siehe Infobox).
Gemeinderat beklagt FPÖ-Linie bei Wohnungspolitik
In einem E-Mail an die "Krone" schreibt etwa der steirische FPÖ-Gemeinderat Alfred Klug, dass man bei der Wohnungspolitik "von meiner Partei leider nichts hört". Er selber kämpfe in der Stadt Deutschlandsberg aber für den Erhalt der Gemeindewohnungen.
Klug beklagt in diesem Zusammenhang, dass "immer mehr Gemeinden, aber auch Städte ihre Gemeindewohnungen entweder leer stehen lassen oder verkaufen". Im Übrigen sei er vor allem eben wegen der Wohnungsmisere in die Politik gegangen: "Da ich unbedingt in den Gemeinderat wollte, die SPÖ mich aber als nicht tragbar einstufte, blieb mir nur die FPÖ", schreibt Klug offenbar bedauernd.
Ein E-Mail richtete am Mittwoch auch Tirols FPÖ-Chef Gerald Hauser an die "Krone". Er versicherte, dass sich seine Landespartei mit dem Thema Wohnen intensiv auseinandersetze, weil dieses "Grundbedürfnis in den letzten Jahren noch unleistbarer geworden" sei. Er habe ein umfassendes Programm und verlange, "auf übertriebene Extras im sozialen Wohnbau zu verzichten".
Strache fühlt sich "leider ignoriert"
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache selbst, der neuerdings überwiegend elektronisch kommuniziert, beklagte wiederum per SMS an die "Krone", dass seine "APA-Stellungnahme dazu leider ignoriert worden" sei. Tatsächlich hatte Strache am Dienstag via Presseaussendung etwa verlangt, dass beim "gemeinnützigen Wohnbau mit dem Schlaraffenland für Parteisoldaten Schluss sein" müsse. Und FPÖ-Vizechef Norbert Hofer bezeichnete in einer Aussendung den "Wohnbau als wichtige Konjunkturstütze".
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