Die tatsächliche Zahlungsdauer sank von bisher 40 auf nunmehr 36 Tage, womit sich der positive Trend des Vorjahres fortsetzte. Auch für 2006 ist der KSV optimistisch. Problembranchen sind nach wie vor das Bau- und Baunebengewerbe sowie die Gastronomie. Schlechte Erfahrungen mussten die Unternehmen auch heuer wieder mit der öffentlichen Hand machen. Der durchschnittliche Zahlungsverzug hat sich gegenüber 2004 um 8 Tage erhöht und liegt nun bei 32 Tagen.
Ein Drittel schaltet Anwälte ein
Grundsätzlich lasse sich beobachten, dass Unternehmen bei größeren Außenständen schneller vor Gericht ziehen. Den Rechtsanwalt schalteten mehr als ein Drittel der Befragten ein - ein Plus von 5 Prozent. Gleichzeitig haben die Unternehmen ihr Zahlungsziel gegenüber 2004 um einen Tag auf 23 Tage reduziert. Den üppigsten Zahlungsverzug verzeichnet die Branche "Uhren, Schmuck, Foto" mit 26 Tagen. Im Energie-, Landwirtschafts-, Chemie- und Textilsektor sind es hingegen nur 10 Tage.
Vorarlberger zahlen am schnellsten
Im Bundesländervergleich sind nur geringe Unterschiede festzustellen, generell sei aber die Zahlungsmoral im Westen besser als im Osten Österreichs. Die säumigsten Zahler sind laut KSV die Burgenländer und Kärntner, am schnellsten zücken die Vorarlberger die Geldbörse. Im internationalen Vergleich sind die Schweden die angenehmsten Kunden, gleich gefolgt von den Österreichern. Schlusslicht ist "wie immer Italien", erklärte der Inkassochef des KSV, Walter Koch.
Als Gründe für den Zahlungsverzug nennen die meisten Unternehmen und Privatkunden mangelnde Liquidität bzw. Überschuldung. Beachtlich ist, dass 44 Prozent der Firmen bewusst ihre Rechnungen nicht bezahlen.
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