Erdogan in Berlin
“Die Türkei wird bis spätestens 2023 EU-Mitglied sein”
Der türkische Regierungschef warb in Berlin für den EU-Beitritt seines Landes. Selbstbewusst bot er auch Hilfe in der Euro-Krise an. "Wir erstarken von Tag zu Tag", sagte er. Die Türkei werde jeden Beitrag leisten, damit die Euro-Krise überwunden werden könne. Sein Land werde keine Belastung für die EU sein. "Wir kommen, um Last zu übernehmen", sagte Erdogan.
Auf die Frage, ob die Türkei 2023 ein Mitgliedsstaat der Union sein werde, meinte er: "So lange wird man uns nicht hinhalten. Aber sollten sie das tun, dann wird die Europäische Union verlieren - zumindest die Türkei."
Merkel bei Vollmitgliedschaft skeptisch
Merkel sieht eine Vollmitgliedschaft der Türkei in der EU skeptisch und spricht sich für eine privilegierte Partnerschaft aus. Bisher hat die Türkei lediglich eines von 35 Verhandlungskapiteln für den EU-Beitritt abgeschlossen, und die EU-Kommission sieht das islamische Land bei Menschenrechten und Meinungsfreiheit bisher nicht als beitrittsreif an.
"Deutsche Türken sollen fließend Deutsch sprechen"
Zuvor hatte Erdogan bei der Eröffnung der neuen türkischen Botschaft in Berlin an seine Landsleute appelliert, sich besser zu integrieren. "Wir wollen, dass die Türken in Deutschland fließend Deutsch sprechen. In diesem Sinne müssen sie Doppelsprachler sein und sich mehr und mehr am Leben beteiligen." Türken in Deutschland sollten außerdem nicht nur türkische Autoren kennen, "sondern auch Hegel, Kant und Goethe verstehen".
In Deutschland leben rund 2,5 Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln, alleine in Berlin haben mehr als 100.000 Menschen einen türkischen Pass.
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