Leichen geborgen
Irans Präsident bei Hubschrauberabsturz getötet
Stundenlang haben Einsatzkräfte nach jenem abgestürzten Hubschrauber, in dem Irans Präsident Ebrahim Raisi und sein Außenminister Hossein Amirabdollahian gesessen waren, gesucht. Am frühen Montag erfolgte die offizielle Bestätigung: Niemand der neun Personen an Bord hat überlebt! Mittlerweile sind auch die Leichen geborgen und in die Stadt Täbris gebracht worden. Das Staatsfernsehen zeigte bereits Bilder von der Bergung (siehe Video oben).
Der Hubschrauber sei bei dem Absturz im Nordwesten des Landes vollständig ausgebrannt, hieß es seitens eines Regierungsvertreters. Raisi war am Sonntagnachmittag zusammen mit Außenminister Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten des Aserbaidschan, Ilham Alijew, als ihre Maschine vom Radar verschwand. Gemeinsam hatten sie im Nachbarland einen Staudamm eingeweiht. Mit insgesamt drei Hubschraubern machte sich der Tross danach auf den Rückweg gen Iran, doch die Präsidentenmaschine kam nicht an ihrem Bestimmungsort an.

Wie iranische Medien berichteten, liegt der Unglücksort in der Nähe von Jolfa – mehr als 600 Kilometer von der Hauptstadt Teheran entfernt, nahe der Grenze zu Aserbaidschan.
Verfassung sieht Neuwahlen binnen 50 Tagen vor
Irans Kabinett kam noch am Sonntagabend zu einer Notsitzung zusammen. Der erste Vizepräsident, Mohammed Mochber, leitete die Sitzung am späten Abend. Laut Protokoll sollte er Raisi im Todesfall als Regierungschef ablösen. Laut der Verfassung müssen dann innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen stattfinden. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Khamenei hat fünf Tage Staatstrauer angeordnet.
Der aserbaidschanische Präsident zeigte sich bestürzt über Tod Raisis. „Mit Präsident Ebrahim Raisi hat das iranische Volk einen herausragenden Staatsmann verloren, der seinem Land sein ganzes Leben lang mit Hingabe und Einsatz gedient hat. Sein Andenken wird immer in unseren Herzen weiterleben“, hieß es in einem am Montag in Baku veröffentlichten Beileidstelegramm Alijews an Khamenei.
Auch EU-Ratschef Charles Michel hat im Namen der EU sein Beileid bekundet. „Die EU drückt ihr aufrichtiges Beileid zum Tod von Präsident Raisi und Außenminister Abdollahian sowie anderer Mitglieder ihrer Delegation und der Besatzung bei einem Hubschrauberunfall aus“, schrieb Michel am Montag auf seinem offiziellen Account auf X. „Unsere Gedanken sind bei den Familien.“
Medien: Israel hat damit nichts zu tun
Israel hat sich nach dem tödlichen Helikopter-Absturz bisher nicht offiziell geäußert – israelische Medien berichteten am Montag jedoch unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsvertreter, dass Israel nichts mit dem Vorfall im Land seines Erzfeindes zu tun habe. Die israelische Zeitung „Jediot Achronot“ berichtete am Montag, Israel erwarte keine echten Auswirkungen durch den Tod von Raisi und Amirabdollahian auf den jüdischen Staat. Man gehe nicht von einer Änderung der Politik der Islamischen Republik Israel gegenüber aus.
Raisi war seit 2021 Präsident gewesen. Er galt als Hardliner und als der zweitmächtigste Politiker im Iran hinter Khamenei. Er ordnete die blutige Niederschlagung von landesweiten Protesten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam vor eineinhalb Jahren an. Zudem stand er für eine harte Haltung bei den internationalen Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik.
Stürzt der Iran nun in eine politische Krise?
Der Tod von Raisi und Amirabdollahian könnte die Islamische Republik in eine innen- und außenpolitische Krise stürzen. Insbesondere Amirabdollahian war als Außenminister seit Beginn des Gaza-Krieges verstärkt in die Öffentlichkeit gerückt und hatte zahlreiche Reisen zu Verbündeten unternommen. Mangels Alternativen dürfte sich die Suche nach einem Nachfolger für Raisi schwierig gestalten.












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