Schweigegeld-Prozess
Trumps Ex-Anwalt: Habe negative Berichte abgewürgt
Im Strafprozess um Schweigegeldzahlungen von Ex-US-Präsident Donald Trump an eine Pornodarstellerin hat Kronzeuge Michael Cohen über seine Rolle bei der Unterdrückung von negativen Berichten gesprochen. Cohen sagte am Montag im Beisein Trumps bei dem Verfahren in New York aus.
Cohen habe dafür mit dem ehemaligen Herausgeber eines Boulevardblattes zusammengearbeitet und negative Storys „aufgekauft“, wie im Gericht anwesende Journalisten am Montag in New York übereinstimmend berichteten.
Rechte an negativen Geschichten aufgekauft
Dabei sei es darum gegangen, dass „positive Geschichten über Herrn Trump, die von Vorteil wären“ von ihm (Cohen, Anm.) und David Pecker im Trump-nahen „National Enquirer“ verbreitet wurden. Andererseits habe er mit Pecker daran gearbeitet, negative Berichte, die Trump außereheliche Affären vorwarfen, zu verhindern. Dazu seien unter anderem die Rechte an diesen Geschichten gekauft worden, ohne diese jemals veröffentlichen zu wollen.
Damit bestätigte Cohen Peckers Aussage von Ende April. Trumps Ex-Anwalt wird als zentrale Figur gesehen, um eine direkte Verbindung zwischen dem heute 77-Jährigen und Schweigegeldzahlungen an Pornostar Stormy Daniels (Bild unten) herzustellen.
Mit der nicht illegalen Zusammenarbeit mit Pecker will die Anklage ihre Behauptung stützen, dass es Trumps Ziel war, seinen Wahlkampf vor negativen Berichten zu schützen, um bessere Chancen bei der Abstimmung im November 2016 zu haben. Dies soll einer möglichen Argumentation der Verteidigung entgegenwirken, dass es Trump bei der Zahlung an Pornostar Daniels lediglich darum gegangen sei, Schaden von seiner Familie abzuwenden.
Die Staatsanwaltschaft in New York beschuldigt Trump, seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130.000 US-Dollar (rund 120.000 Euro) an die Pornodarstellerin Daniels verbessert haben zu wollen. Obwohl die Zahlung selbst nicht illegal war, soll Trump bei der Erstattung des Betrages an Cohen Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Transaktion zu verbergen.
Trump droht eine mehrjährige Haftstrafe
Das ist der erste Strafprozess gegen einen ehemaligen Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Trump droht eine mehrjährige Freiheitsstrafe, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte, oder eine Geldstrafe. Das Verfahren könnte sich auf den Wahlkampf in den USA auswirken. Trump, der im November erneut US-Präsident werden will, hat auf nicht schuldig plädiert.











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