Wegen Schmäh-Film
Iran zieht Beitrag für Oscar-Bewerb 2013 zurück
Bei dem Streifen "Die Unschuld der Muslime" handle es sich um eine "nicht hinnehmbare Beleidigung" des Propheten Mohammed, sagte Hosseini und forderte alle anderen islamischen Länder auf, ihre Oscar-Beiträge ebenfalls zurückzuziehen.
Der Minister beklagte, dass es keine "offizielle Position" der USA zu dem Video gebe, das zu teils gewalttätigen Protesten in der islamischen Welt geführt hatte. Die US-Regierung hatte ihr Bedauern über den Inhalt des Films ausgedrückt, zugleich aber auf die Meinungsfreiheit verwiesen. In Teheran hatten mehrere friedliche Demonstrationen gegen das Video stattgefunden.
"Gefühle von 1,5 Milliarden Muslimen verletzt"
Zuvor hatte der stellvertretende Kulturminister des Landes, Javad Schamkadri, dazu aufgerufen, das Rennen um den begehrten Filmpreis zu boykottieren. "Ich empfehle, dass der Iran nicht an der Veranstaltung teilnimmt, bis die Oscar-Akademie eine angebrachte Reaktion auf diesen beleidigenden Film zeigt", teilte am Montag mit. Der Film habe die Gefühle von 1,5 Milliarden Muslimen weltweit verletzt. Die Oscar-Akademie müsse ihn daher verurteilen und sich auch von den Machern distanzieren, verlangte Schamkadri.
Nach Informationen der iranischen Nachrichtenagentur Mehr hatte der Iran den Film "Je habeh Kand", wie er im Original heißt, von Reza Mirkarami als Oscar-Beitrag in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Spielfilm" eingereicht. Im vergangenen Jahr war die iranische Produktion "Nader und Simin - Eine Trennung" als bester nicht-englischsprachiger Film ausgezeichnet worden. Das Scheidungsdrama von Regisseur Asghar Farhadi hatte zuvor bereits den Goldenen Bären der Filmfestspiele in Berlin gewonnen. Es war der erste Oscar für einen Film aus dem Iran.
Die Oscar-Preisvergabe findet im kommenden Jahr am 24. Februar statt. Die Nominierungen werden am 10. Jänner verkündet.
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