Russland-Flucht?
Toter Tengelmann-Chef: Ermittlungen gegen Bruder
Seit beinahe drei Jahren gilt der frühere Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub offiziell als tot. Der deutsche Milliardär war bei einer Skitour in den Schweizer Alpen spurlos verschwunden. Doch nach wie vor gelten die Umstände als mysteriös. Nun hat ein Team von Journalisten den Bruder des ehemaligen Geschäftsführers angezeigt – wegen einer mutmaßlich falscher eidesstattlichen Erklärung zum Ableben Haubs.
Dies hat laut dem Nachrichtensender ntv zu einer neuen Ermittlung rund um Haub geführt. „Die Indizien wiegen schwer, dass er sein Verschwinden absichtlich herbeigeführt haben könnte“, erklärt die Investigativjournalistin Liv von Boetticher gegenüber ntv. Dabei handle es sich um das „letzte Mittel“, um die Hintergründe des Verschwindens zu untersuchen. Von Boetticher und ihre Kolleginnen und Kollegen haben ein aus ihrer Sicht überzeugendes Konvolut zusammengetragen.
Bilder und Telefonate zu einer mutmaßlichen russischen Geliebten sollen beweisen, dass sich Haub nach Russland abgesetzt habe. Die Bilder stammen dem Vernehmen nach von einem Sicherheitsunternehmen, welches vom Bruder des Verschollenen damit beauftragt worden sei, entsprechenden Gerüchten nachzugehen. Im Zuge der Recherchen soll der Sicherheitsdienst biometrische Daten Haubs im Moskauer Überwachungssystem gesucht haben.
Flucht nach Russland oder Fremdverschulden?
RTL-Journalistin von Boetticher ist überzeugt, dass sich der ehemalige Manager wegen seiner Geschäfte mit „fragwürdigen Akteuren der russischen Wirtschaft“ abgesetzt habe. Aber es könne auch sein, dass Haub tatsächlich tot, aber eben nicht verunfallt ist. Von den nun losgetretenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln erhoffen sich von Boetticher und ihr Team endlich Antworten auf jene Fragen zu erhalten, die sie schon seit Jahren beschäftigen.








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