Geldstrafe droht
„Verunglimpfung“: Journalist in Moskau verhaftet
Am Donnerstag wurde der Chefredakteur der Zeitung „Nowaja Gaseta“ von russischen Behörden verhaftet. Sergej Sokolow wird „Verunglimpfung der Armee“ vorgeworfen - er dürfte aber mit einer Geldstrafe davonkommen, wie russische Medien berichteten.
Die Zeitung Sokolows berichtete selbst von dem Vorfall: In dem Protokoll wegen angeblicher Diskreditierung heißt es, der Chefredakteur habe einen Beitrag auf dem Kanal des Mediums auf der Plattform Telegramm verfasst, der „sprachliche und psychologische Anzeichen einer verbalen Diskreditierung“ enthalten. „Ich habe das Protokoll gelesen, bin aber mit den oben genannten Umständen im Protokoll nicht einverstanden“, ließ Sokolow in einer Erklärung wissen.
Nach seiner Festnahme sei der Journalist von einer Eskorte von mehreren Polizeiwagen in das Gerichtsgebäude gebracht worden, wie das Medium „Sota“ berichtete. Einige Beamten waren mit Maschinengewehren bewaffnet.
Die Zeitung und die Agentur Tass berichtete, dass Sokolow eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Rubel (503,76 Euro) drohe. Sowohl „Nowaja Gaseta“ als auch „Sota“ gelten als Kreml-kritisches Medien.
Sokolow ist erst seit wenigen Monaten Chefredakteur
Der Journalist sei einer ihrer „erfahrensten Redakteure“, erklärte „Nowaja Gaseta“ in dem Bericht. Seit November vergangenen Jahres sei er dort als Chefredakteur tätig - eine überwältigende Mehrheit der Redakteure habe für ihn gestimmt, als es um die Besetzung des Postens ging. Im Jahr 2021 habe er zudem bei einem Dokumentarfilm über die Ermordung der Journalistin Anna Politkowskaja mitgewirkt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.