Sawiris nicht dabei

Aktionär Pecik in Aufsichtsrat der Telekom gewählt

Wirtschaft
23.05.2012 21:27
Der zum Großaktionär bei der Telekom Austria (TA) aufgestiegene Ronny Pecik ist bei der Hauptversammlung am Mittwoch mit knapp über 73 Prozent der Stimmen in den Aufsichtsrat des börsenotierten Konzerns gewählt worden. Pecik hält nach eigenen Angaben 21 Prozent an der Telekom, und das sei "derzeit ausreichend". Der Aufsichtsrat wurde auf Peciks Antrag von acht auf neun Eigentümer-Vertreter erweitert.

Ursprünglich hatte Pecik beantragt, den Aufsichtsrat um zwei Mitglieder zu erweitern. Auch sein Partner, der ägyptische Milliardär Naguib Sawiris, sollte gemeinsam mit Pecik in das Kontrollgremium einziehen. Dass Sawiris entgegen dem ursprünglichen Plan nicht nach Wien kam und sich auch nicht der Wahl in den Aufsichtsrat stellte, begründete Pecik mit der aktuellen politischen Situation in Ägypten, wo derzeit Präsidentenwahlen stattfinden.

Sawiris sei eine treibende Wirtschaftskraft in Ägypten und spiele auch in der Politik eine wichtige Rolle, daher könne er vorerst nicht in den Telekom-Aufsichtsrat einziehen. Das Gerücht, wonach er sich mit seinem Partner zerstritten habe, wies Pecik vor der Abstimmung entschieden zurück.

Pecik will kein "Filetierer" sein
Den Vorwurf, er würde Unternehmen nur kaufen, um sie zu "filetieren" und dann mit Gewinn wiederzuverkaufen, wies Pecik ebenfalls zurück. "Sie werden in meinem Leben kein einziges Unternehmen finden, das ich filetiert habe." So habe er etwa die damals marode VA Tech saniert, und er sei auch der wesentliche Gründer der A-Tec gewesen, die er erfolgreich an die Börse begleitet habe. "Ich bin im September 2006 ausgestiegen, den Rest der Geschichte kennen wir."

Die Telekom Austria ist nach Ansicht von Pecik eine "Perle" unter den österreichischen Unternehmen. Darum habe er auch gemeinsam mit seinem Partner 800 Millionen Euro investiert. Daraus habe er noch Kreditverbindlichkeiten von 640 Millionen Euro. "Ich glaube daran, dass das Unternehmen viel kann. Ich habe die Chance genutzt, dass ein großes Aktienpaket am Markt war", so der Investor.

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates wurden von der Hauptversammlung erwartungsgemäß entlastet. Die Wirtschaftsprüfer von BDO Deutschland, die vom Aufsichtsrat beauftragt worden waren, die Malversationen bei der Telekom im Zeitraum 2000 bis 2010 zu untersuchen, hatten zwar mehrfach "vorsätzliche Handlungen" zum Schaden des Unternehmens festgestellt - allerdings konnten die aktuellen Vorstände und Aufsichtsräte damit nicht in Verbindung gebracht werden. Es seien in der Vergangenheit Dinge passiert, die die Reputation des Unternehmens nachhaltig geschädigt hätten und die aufgeklärt werden müssten, "sonst haben wir keine Zukunft", sagte Telekom-Generaldirektor Hannes Ametsreiter.

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