Marker entwickelt

Schweizer Forscher finden Gen gegen Feuerbrand

Wissenschaft
14.05.2012 16:34
Im Erbgut von wilden Äpfeln haben Züricher Forscher die genaue Lage jenes Gens bestimmt, das der Pflanze Resistenz gegen den Feuerbrand verleiht. Dank dieses Wissens können Züchter künftig rascher und einfacher erkennen, ob eine neue Sorte gegen die Apfelkrankheit widerstandsfähig ist oder nicht.

Dafür haben Wissenschaftler der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil und der Eidgenössischen technischen Hochschule Zürich 2.200 Apfelsämlinge genetisch analysiert und die Lage des Resistenzgens auf einer Art genetischer Karte festgehalten.

Aufwendige Resistenztests entfallen
Gleichzeitig entwickelten sie eine Gen-Markierung, die wie ein kleines Fähnlein anzeigt, ob ein Sämling das gewünschte Gen enthält, wie die Agroscope am Montag in einer Mitteilung schrieb. Damit entfallen für den Züchter aufwendige Resistenztests an den Pflanzen - ein Gentest an einigen wenigen Zellen genügt.

Nun setzen die Apfelzüchter der Agroscope diese Marker ein, um effizienter als bisher wohlschmeckende neue Apfelsorten zu züchten. Denn der Wildapfel hält zwar dem Feuerbrand stand, hat aber harte, ungenießbare Früchte. Bis es dank dieser Methode eine Tafelsorte gebe, werden aber noch zehn Jahre vergehen, schreibt die Agroscope.

Feuerbrand ist eine meldepflichtige Krankheit des Kernobstes, bei der sich die Blätter zuerst rot und dann schwarz färben und die Blüten plötzlich rasch welken. Die Triebe erscheinen zunächst fahlgrün und vertrocknen unter Braun- bis Schwarzfärbung. Dabei krümmen sich die Triebspitzen oft typisch hakenförmig nach unten. Letztendlich werden sämtliche erkrankten Triebe schwarz, die Pflanze sieht verbrannt aus, was der Krankheit auch ihren Namen gab.

Hochansteckendes Bakterium als Erreger
Der Erreger, ein stäbchenförmiges, hochansteckendes Bakterium namens "Erwinia amylovora", stammt ursprünglich aus den USA und erreichte 1957 Europa. Eine Übertragung der Krankheit ist vor allem über die Blüten möglich, aber auch über kontaminiertes Werkzeug beim Schnitt der Pflanzen. Die ersten Symptome der Erkrankung treten - je nach Witterung - wenige Tage bis Wochen nach der Infektion auf.

Die Hauptinfektionszeit ist während der Blüte der Bäume und Sträucher. Auch Bienen, Hummeln oder Ameisen tragen zur Verbreitung des Bakteriums bei. Besonders gefährlich sind Tage mit Temperaturen um 18 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Erkrankte Bäume und Sträucher bedeuten einen Infektionsherd für die ganze Gegend.

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