Fachleute entsetzt:

Fossile Energie treibt CO2-Wert auf Höchststand

Wissenschaft
05.12.2023 07:54

Die globalen CO2-Emissionen durch fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas steigen weiter an. Sie erreichen 2023 mit voraussichtlich 36,8 Milliarden Tonnen im Jahr einen Höchstwert, wie Fachleute im Bericht zum globalen Kohlenstoffbudget („Global Carbon Budget“) schreiben. Das seien 1,1 Prozent mehr als 2022 und 1,4 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019.

„Die Auswirkungen des Klimawandels sind überall um uns herum offensichtlich, aber die Maßnahmen zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen durch fossile Brennstoffe bleiben schmerzhaft langsam“, sagte Forschungsleiter Pierre Friedlingstein von der University of Exeter (Großbritannien) laut einer Mitteilung.

An dem am Dienstag im Fachjournal „Earth System Science Data“ veröffentlichten Bericht waren mehr als 120 Fachleute beteiligt.

Folgen des Klimawandels bereits „gravierend“
Der Anteil des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) in der Luft beträgt 2023 demnach durchschnittlich 419,3 ppm (parts per million, Teile pro Million), damit liegt er 51 Prozent höher als im Jahr 1750. „Es erscheint unausweichlich, dass wir das 1,5-Grad-Ziel überschreiten werden - und die letzten Jahre haben uns drastisch vor Augen geführt, wie gravierend die Folgen des Klimawandels bereits jetzt sind“, sagte Julia Pongratz von der Ludwig-Maximilians-Universität München, eine der Hauptautorinnen des Berichts.

Jedes Zehntelgrad Erwärmung hat fatale Folgen
Dennoch komme es im Kampf gegen die Klimakrise auf jedes Zehntelgrad an. Bereits jetzt hat die Erderhitzung spürbare Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft. Steigende Meeresspiegel, extremere Wetterereignisse, Verlust von Ökosystemen und Artenvielfalt sowie Gesundheitsprobleme sind nur einige der Folgen.

Jedes Zehntelgrad Erderwärmung verstärkt diese Auswirkungen und macht sie schwieriger zu bewältigen. So führt beispielsweise eine Erwärmung um 2,5 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten zu einer globalen Meeresspiegelerhöhung von bis zu einem Meter. Dies würde zu weitreichenden Überschwemmungen in Küstenregionen führen.

Politik ist gefordert
Bei der Problematik ist vor allem die Politik gefragt: Um den Anstieg der globalen Temperaturen noch etwas zu begrenzen, ist es erforderlich, die Treibhausgasemissionen schnell und deutlich zu reduzieren. Möglich ist das durch den Umstieg auf erneuerbare Energien, um etwa die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

Dazu braucht es eine Verbesserung der Energieeffizienz, um den Energieverbrauch zu senken, sowie Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen aus Landwirtschaft, Industrie und Verkehr.

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