In Großbritannien nimmt die Empörung über den Autor eines neuen Royals-Buchs zu. Die niederländische Übersetzung von „Endgame“ war zurückgezogen worden, weil dort die Namen von König Charles und Prinzessin Kate genannt wurden, die sich laut Herzogin Meghan über die Hautfarbe ihrer künftigen Kinder unterhalten haben sollen.
Die Zeitung „Mirror“ zitierte am Freitag aus Palastquellen, die Royal Family sei in Empörung vereint. „Es wird vollständig und eindeutig bestritten, dass alles, was die beiden öffentlich genannten Personen gesagt haben, auf rassistische Weise gesagt wurde oder auch nur als solche angesehen werden könnte“, hieß es.
Dem Blatt zufolge behält sich der Palast juristische Schritte gegen Autor Omid Scobie vor, der einfach nichts damit zu tun haben will, dass die Namen in der holländischen Ausgabe aufgetaucht sind. Laut ihm soll es sich um einen Übersetzungsfehler handeln.
Wie man konkrete Namen falsch übersetzt oder interpretiert, ist freilich rätselhaft. Auch für die beiden holländischen Übersetzerinnen, denen Scobie jetzt quasi unterstellt, die Namen reingeschmuggelt zu haben.
Übersetzerinnen wehren sich
Übersetzerin Saskia Peeters sagte der Zeitung „Daily Mail“, sie habe die Namen nicht hinzugefügt. „Die Namen der Royals standen dort schwarz auf weiß.“ Sie habe übersetzt, was vor ihr lag, schwört sie.
Auch die zweite Übersetzerin Nellie Keukelaar-van Rijsbergern wies in der „Sun“ Vorwürfe zurück, sie habe den Text womöglich geändert. „Wir sind Profis und machen das schon seit Jahren, wir beide. Es ist ungerecht“, erklärte sie.
Wer lügt und warum?
Scobie beteuerte am Donnerstagabend in der BBC erneut, seine Fassung habe die Namen nicht enthalten. Das schwöre er „auf mein Leben“. Man fragt sich nun, wer lügt und warum?
Bereits zuvor hatte der Autor betont, er sei kein „Sprachrohr“ von Meghan. Er habe sich niemals mit ihr zu Interviews getroffen oder Informationen mit ihr ausgetauscht.
Der „Telegraph“ zitierte Quellen aus Meghans Umfeld, die Schwiegertochter von König Charles III. habe nie geplant, die beiden Royals zu identifizieren, und niemand aus ihrem Kreis habe die Namen an Scobie weitergegeben. Meghan soll den Berichten zufolge in einem Briefwechsel mit Charles die Thematik diskutiert haben, auf die Scobie in dem Buch Bezug nimmt.
„Unbewusste Vorurteile“
Seit Aufkommen der Debatte durch ein Interview von Meghan und ihrem Ehemann Prinz Harry mit US-Moderatorin Oprah Winfrey im März 2021 hatte das Paar darauf bestanden, es habe keine Rassismusvorwürfe erhoben, es gehe vielmehr um „unbewusste Vorurteile“.
Trotzdem schlug das Thema hohe Wellen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.