Babymorde in England
Nun wird gegen die Krankenhausleitung ermittelt
Die Taten der englischen Krankenschwester Lucy Letby lassen sich nur schwer in Worte fassen - sie beging die schwerste Mordserie an Babys in der jüngeren britischen Geschichte. Aktuell ermittelt die Polizei wegen gemeinschaftlichen Totschlags in jenem Krankenhaus, in dem die Frau gemordet hat.
Im Fokus der Ermittler stehen nach Angaben der Cheshire Constabulary unter anderem die Krankenhausleitung und Entscheidungen im Zusammenhang mit den Todesfällen. Gegen einzelne Personen werde zunächst aber nicht ermittelt, hieß es in der Mitteilung am Mittwoch weiter.
Sieben Babys ermordet
Die 33-jährige Letby war im August wegen des Mordes an sieben Babys und des versuchten Mordes von sechs weiteren auf einer Neugeborenenstation in der Stadt Chester zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In einem Fall des versuchten Mordes steht ein weiteres Verfahren an. Die Taten hatten sich in den Jahren 2015 und 2016 ereignet.
Ex-Krankenschwester wird im Gefängnis sterben
Letby ist nun die vierte Frau, die in Großbritannien zu „whole-life order“ genannter lebenslanger Haft verurteilt wurde und im Gefängnis sterben wird. Ihrem Urteil blieb sie fern, die Anklagebank war leer. Als „letzten Akt der Bosheit eines Feiglings“ kritisierte die Mutter von zwei Opfern das Verhalten der 33-Jährigen, ähnlich äußerte sich Premierminister Rishi Sunak. Er will Straftätern gesetzlich vorschreiben, ihrer Verurteilung persönlich beizuwohnen.
Großes Entsetzen in Großbritannien
Der Fall hatte für großes Entsetzen in Großbritannien gesorgt. Für Unverständnis sorgte vor allem die Frage, warum die Serienmörderin nicht eher gestoppt werden konnte. Mehrere frühere Kollegen Letbys hatten Medien gegenüber angegeben, ihre Warnungen seien von der Krankenhausleitung zunächst nicht ernst genommen worden. Die Regierung kündigte eine unabhängige Untersuchung zu den weiteren Umständen der Morde und versuchten Morde an.
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