Fast täglich bin ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Sie sind umweltfreundlich, entspannend und ein Ort der Begegnung.
Frau Anna blickte mich vor einigen Tagen im 52er überrascht an. „Aber Sie sind doch der ehemalige Gesundheitsminister?!“ Und schon begann ein interessantes Gespräch. Plötzlich wirkte ihre Stimme gebrochen: Ihre geliebte Katze sei vor zehn Tagen gestorben, meinte sie unter Tränen, als Pensionistin hätte sie sich die Behandlung nicht mehr bezahlen können.
Zwei andere Frauen, Sarah, sie arbeitet in einer Tierklinik, und Sabine, Unterstützerin eines Tierquartiers, berichten Ähnliches.
„Deutlich mehr Tiere als früher landen bei uns, häufiger als früher müssen Betroffene auf die Behandlung verzichten, manche Katzen und Hunde finden wir vor der Praxis, oder sie werden im Tierheim abgegeben. Die Inflation hat das Futter verteuert, und Medizin oder Operation sind oft trotz großem Entgegenkommen der Tierärzte nicht mehr leistbar“, erzählen die beiden. Das ist tragisch, für manche ist das Haustier das Einzige, was ihnen an Freude geblieben ist.
460.000 Menschen befinden sich in Österreich in manifester Armut und müssen deshalb auf Grundsätzliches verzichten.
Armut ist still. Wenn sich Menschen ihre geliebten Tiere nicht mehr leisten können, wird sie sichtbar.
Ein reiches Land sollte das nicht hinnehmen.
Jeder Mensch hat das Recht auf ein kleines Glück.
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