Schmerz im Ellenbogen

„Tennisarm“: Beschwerden vermeiden oder behandeln

Gesund Aktuell
27.08.2023 06:00

Der sogenannte „Tennisarm“ ist eine häufige Erkrankung des Ellenbogens, die jedoch nicht nur Sportler betrifft. Ein Experte erklärt, warum man mit einer Behandlung der Beschwerden nicht zu lange warten sollte und welche Maßnahmen helfen, um es gar nicht so weit kommen zu lassen.

Beim sogenannten Tennisellenbogen (Epicondylitis radialis) handelt es sich um eine schmerzhafte Erkrankung, die durch wiederholte Überlastung und schließlich Entzündung der Muskel- und Sehnenansätze im Bereich des äußeren Oberarms am Ellenbogen entsteht. Doch nicht nur Tennisspieler sind betroffen, die Beschwerden können durch viele Sportarten oder wiederholte, alltägliche Belastungen bzw. infolge anderer Erkrankungen oder Verletzungen des Ellenbogens auftreten, wie Priv.-Doz. DDr. Leo Pauzenberger, Facharzt für Orthopädie und Traumatologiein Wien, berichtet.

Typische Symptome sind Schmerzen an der Ellenbogenaußenseite, die in den gesamten Arm bis zur Hand ausstrahlen können. Mitunter tritt auch ein Schwächegefühl im Handgelenk auf, wodurch alltägliche Tätigkeiten zur Herausforderung werden. Damit es nicht so weit kommt, hat der Experte einige Tipps parat.

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Die Schmerzen können sich verfestigen und immer schwieriger therapierbar werden. Außerdem kommt es durch die chronische Entzündung häufig zu einer irreparablen Sehnenschädigung, was wiederum Schmerzen und Funktionseinschränkungen auslösen kann.

(Bild: Dr. Leo Pauzenberger)

Priv.-Doz. DDr. Leo Pauzenberger, Orthopäde und Sportarzt

Wie sich Beschwerden vermeiden lassen

  • Vorbeugend ist regelmäßiges Training sowie Kräftigung der Handgelenksstrecker- und -beugermuskulatur zu empfehlen.
  • Abends kann eine Kombination aus Dehnübungen und Selbstmassage der Unterarmmuskulatur zur Förderung der Regeneration beitragen.
  • Vor dem Sport bzw. intensiven Belastungen ausreichend aufwärmen und danach Unterarm sowie Ellenbogen kühlen.
  • Am Arbeitsplatz sollte man an ergonomische Anpassungen zur Vorbeugung von Problemen denken.

Bei beginnenden Beschwerden empfiehlt der Arzt, einen entzündungshemmenden Verband mit „Sportgel“ nach Wahl über Nacht tragen. Man sollte die Probleme jedoch nicht anstehen lassen und lieber relativ bald fachärztlichen Rat einholen. Unbehandelt können sich Beschwerden verfestigen und eine Therapie schwieriger machen. Doz. Pauzenberger: „Außerdem kommt es durch die chronische Entzündung häufig zu irreparabler Sehnenschädigung, was wiederum Schmerzen und Funktionseinschränkungen auslösen kann.“

Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es?
Die Behandlung erfolgt im Allgemeinen konservativ, wobei Übungen und Maßnahmen, die auch in der Prävention zur Anwendung kommen, die Hauptsäulen der Therapie bilden. Neben Training der Unterarmmuskulatur sind antientzündliche Medikamente, physikalische Therapien sowie Bandagen im Einsatz.

Kortisoninjektionen sollten laut dem Orthopäden vermieden bzw. auf ein Minimum reduziert werden, da diese nur kurzfristig helfen, allerdings langfristig das Gewebe schädigen. Alternative bieten Infiltrationen aus aufbereitetem Eigenblut oder Stammzellkonzentraten. Tritt keine Besserung ein, ist mitunter ein operativer Eingriff nötig, um Schmerzreduktion und Belastbarkeit des Ellenbogens zu erreichen.

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