Visa überzogen?

Hunderte Südkoreaner auf US-Baustelle festgenommen

Ausland
05.09.2025 21:36

Der südkoreanische Autokonzern Hyundai Motor hat eines der größten Bauprojekte in den USA gestoppt. Hintergrund ist die Festnahme von etwa 475 Arbeiterinnen und Arbeitern am späten Donnerstagabend (Ortszeit). Die meisten von ihnen kommen aus Südkorea.

Die dortigen Medien berichteten von 300 südkoreanischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern. Die Razzia in Ellabell im US-Bundesstaat Georgia ist der größte Einzeleinsatz in der Geschichte des Heimatschutzministeriums. „Das war kein Einwanderungseinsatz, bei dem Beamte das Gelände betraten, Leute zusammentrieben und in Busse setzten“, sagte Sonderermittler Steven Schrank. Die Ermittlungen hätten mehrere Monate gedauert.

Den festgenommenen Arbeiterinnen und Arbeitern war laut dem Heimatschutzministerium untersagt, in den USA zu arbeiten, da sie illegal die Grenze überquert oder ihre Visa überzogen hätten. Die Baustelle sei von einem Netz aus Subunternehmen betrieben worden, sagte Schrank. 

Hier sehen Sie eine Aufnahme von der Razzia:

Hyundai: Nicht bei uns angestellt
Der südkoreanische Autokonzern Hyundai teilte mit, dass die Festgenommen nicht direkt bei dem Unternehmen angestellt seien. Man halte sich „an alle Gesetze und Vorschriften, wo immer wir tätig sind“. Man arbeite nun uneingeschränkt mit den Behörden zusammen. Die Produktion von Elektrofahrzeugen auf dem Gelände sei nicht betroffen.

Die geplante Batteriefabrik ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Hyundai Motor und dem südkoreanischen Batteriehersteller LG Energy Solution (LGES). Sie sollte nach Angaben von LGES eigentlich Ende des Jahres den Betrieb aufnehmen. Das Vorgehen der US-Behörden könnte die Spannungen zwischen Seoul und Washington verstärken. Die Regierungen handeln derzeit die Details eines Zollabkommens aus.

Weitere Razzia in Fabrik für Proteinriegel
Die US-Behörden führten zuletzt vermehrt Razzien in Unternehmen durch und nahmen Menschen an ihren Arbeitsplätzen fest. Im US-Bundesstaat New York wurden kürzlich mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Fabrik für Proteinriegel festgenommen. Der Haupteigentümer sagte, dass seine Angestellten alle legale Arbeitspapiere für die USA hätten. Die demokratische Gouverneurin Kathy Hochul äußerte sich empört über das Vorgehen. Unter den Festgenommenen seien Eltern von mindestens einem Dutzend Kindern, die womöglich von der Schule in ein leeres Haus heimkehrten.

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