Gefahr am Berg wächst

Viele wandern ohne die richtige Ausrüstung

Salzburg
05.09.2025 22:00

Wandern boomt, doch mit dem Trend steigt auch die Zahl der Unfälle. Allein im Vorjahr mussten fast 740 Menschen aus alpinem Gelände geborgen werden – teils mit tödlichem Ausgang. Häufige Ursache: mangelhafte Ausrüstung und schlechte Vorbereitung. ÖAMTC-Experten raten dringend zu besserer Planung.

Die Gipfel locken, doch immer mehr Menschen überschätzen sich oder starten unvorbereitet in alpine Touren. Das zeigen die jüngsten Einsätze der Bergrettung, die heuer bereits zahlreiche Unfälle, darunter auch tödliche, verzeichnet hat. Vor allem fehlendes Schuhwerk, zu leichte Kleidung oder falsche Einschätzung der eigenen Kondition führen dazu, dass Wanderer in Not geraten.

Laut ÖAMTC-Reisemonitoring planten 2025 rund ein Viertel der Österreicher ihren Sommerurlaub in den Bergen. Besonders im Spätsommer und Herbst zieht es jetzt viele hinaus, da die Temperaturen angenehm sind und die Hauptsaison vorbei ist. Doch gerade dann unterschätzen viele die Gefahren: Wetterumschwünge können binnen Minuten Gewitter bringen, auf nassem Untergrund stürzen schlecht ausgerüstete Wanderer leichter.

Experten empfehlen deshalb, jede Tour gründlich zu planen. Vier Kilometer in der Ebene oder 300 Höhenmeter bergauf pro Stunde gelten als Faustregel für Anfänger. Im Rucksack sollten ausreichend Wasser, Snacks und immer auch eine Regenjacke Platz finden. Eine Karte bleibt Pflicht – auch wenn viele auf digitale Apps vertrauen.

Kommt es dennoch zu einem Unfall, helfen klare Signale: Beide Arme nach oben bedeuten „Hilfe nötig“. Ein Anruf unter 140 setzt die Bergrettung in Gang. Hubschrauber landen nur auf gesichertem Terrain, lose Gegenstände müssen weggeräumt werden. Gerade Taubergungen zählen zu den schwierigsten Einsätzen für Retter.

Checkliste – sicher Wandern im Herbst:

  • Tour planen: Route dem eigenen Fitnesslevel anpassen, Rückkehrzeit festlegen

  • Ausrüstung prüfen: feste Schuhe, Regenjacke, warme Kleidung im „Zwiebelprinzip“

  • Proviant mitnehmen: 2-3 Liter Wasser, Snacks für Energie

  • Wetter im Blick: vorher Prognosen checken, bei Gewitterwarnung daheim bleiben

  • Karte dabeihaben: digitale Tools nutzen, aber Papierkarte nicht vergessen

  • Notfallnummer: Alpin-Notruf 140 oder Rettung 144

  • Signale setzen: beide Arme nach oben = Hilfe benötigt.

  • Sicherheit für Retter: Landeplatz räumen, lose Gegenstände wegräumen

Die Zahlen belegen, dass Wandern ohne passende Ausrüstung nicht nur leichtsinnig ist, sondern im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Wer die Berge genießen will, sollte vorbereitet aufbrechen – und nicht unbedacht losmarschieren.

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