Der US-Präsident hat das Verteidigungsministerium in „Kriegsministerium“ umbenannt. Der alte Name klingt für ihn zu defensiv, wie Donald Trump erklärte. Es wird geprüft, ob man die Änderung auch dauerhaft umsetzen kann.
Trump unterzeichnete am Freitag ein entsprechendes Dekret in Washington. Die Anordnung würde Verteidigungsminister Pete Hegseth und sein Ministerium ermächtigen, Titel wie „Kriegsminister“ und „Kriegsministerium“ in der offiziellen Kommunikation zu verwenden, heißt es in einem Informationsblatt des Weißen Hauses. Der offizielle Titel wird aber nicht vom Präsidenten festgelegt, sondern vom Kongress. Daher ist „Department of War“ jetzt nur der Zweitname für das „Department of Defense“.
Ein Widerstand der dort knapp in beiden Kammern regierenden Republikaner gilt jedoch als unwahrscheinlich. Trump hatte bereits im Vormonat erklärt, der Name „Verteidigung“ sei zu defensiv. Umbenennungen von Ministerien sind selten und bedürfen der Zustimmung des Kongresses. Befürworterinnen und Befürworter sagen wiederum, die Vereinigten Staaten müssten ihre Führungsrolle gegen aufstrebende Mächte wie China verteidigen.
Fokus auf „Krieger-Ethos“
Hegseth zufolge soll die Umbenennung das „Krieger-Ethos“ der Streitkräfte widerspiegeln. Im Rahmen der Anordnung wäre der Verteidigungsminister zudem angewiesen, Maßnahmen zu empfehlen, die erforderlich sind, um die Umbenennung dauerhaft zu machen.
Laut dem Weißen Haus soll der neue Name „eine stärkere Botschaft der Bereitschaft und Entschlossenheit“ senden. Den Gegnerinnen und Gegnern der Vereinigten Staaten solle signalisiert werden, „dass Amerika bereit ist, Krieg zu führen, um seine Interessen zu sichern“. Kritikerinnen und Kritiker werden Trump eine autoritäre Kriegsrhetorik vor. Sie verweisen darauf, dass er zugleich immer wieder den Friedensnobelpreis für sich beanspruche.
Das US-Verteidigungsministerium hieß zwischen 1789 und 1949 bereits „Kriegsministerium“. Der Name wurde nach dem Zweiten Weltkrieg geändert, um im Atomzeitalter den Fokus auf die Kriegsverhinderung zu signalisieren. Die nun geplante Umbenennung dürfte Hunderte Millionen Dollar kosten, da unter anderem sämtliche Schilder und Briefköpfe weltweit geändert werden müssten. Trump hat seit seinem Amtsantritt im Jänner bereits mehrere Umbenennungen von Orten und Institutionen vorangetrieben.
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