Manipulativ und brutal - wie grausam Teenager zueinander sein können, erzählt die vierteilige australische Serie „Bad Behaviour“, die auf dem gleichnamigen autobiografischen Bestseller von Rebecca Starford basiert.
Als sich Jo (Jana McKinnon) und Alice (Yerin Ha) in einem Konzerthaus wiedersehen, ist die Stimmung unterkühlt. Jo kellnert und träumt immer noch von einer Karriere als Schriftstellerin, während Alice ihren Traum der weltberühmten Cellistin längst verwirklicht hat und mit ihrer Konzertreihe auftritt. Doch das ist nicht derGrund für ihre Distanziertheit. In Form von Rückblenden tauchen wir in ihre gemeinsame Zeit im Wildniscamp eines elitären Mädcheninternats vor zehn Jahren ein. Mitten im australischen Busch sollen die Teenager- Mädchen auf ein Leben in Eigenverwaltung vorbereitet werden, doch dabei ist nicht die Wildnis das Brutalste, mit dem sie konfrontiert werden. Es sind die Mädchen selbst, die einander das Leben zur Hölle machen - vor allem jenen, die dank eines Stipendiums einen Platz ergattert haben: Jo und Alice.
Angeführt wird die Meute von der charisma- tischen, aber höchst mani- pulativen Portia (Markella Kavenagh), die in Jos und Alice’ Wohnheim das Sagen hat. Jo ist schon bald hin- und hergerissen zwischen der Angst vor Mobbingatta- cken und ihrer Zuneigung zu Portia. Im Kampf um An- erkennung, wendet sich das Blatt aber schon bald - Jo wird von der Gejagten zur Jägerin, bricht Regeln und überschreitet Grenzen.
Als am Konzertabend zehn Jahre später auch Portia wieder Jos Leben tritt, fällt sie schneller wieder in alte Verhaltensmuster, als ihr lieb ist. Wieder setzt sie Bezie- hungen aufs Spiel, und der einzige Weg aus dem Teufelskreis ist, sich der Ver- gangenheit zu stellen . . .
Die Serienadaption von Rebecca Starfords gleichnamigen Roman zeigt, wie auch das Buch, wie augen- scheinlich kleine Schnitte tiefe Wunden hinterlassen können. Wie grausam und erbarmungslos junge Men- schen zueinander sein können, in ihrem Drang, sich in der Welt und vor anderen beweisen zu müssen. Dabei bleibt die Produktion nahe an der Buchvorlage - fast zu nahe, um endgültig spannende Momente zu liefern. Als würde man Höhepunkten ansteuern, aber dann an ihnen vorbeirauschen. Große Freude, soweit das Thema es zulässt, hat man aller- dings mit den jungen Schauspielerinnen, die mit ihrer bravourösen Leistung unmissverständlich klarmachen: Die wahre Hölle ist das Mädcheninternat.
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