Ohne Fahrer unterwegs

Grünes Licht für Robotaxi-Dienste in San Francisco

Ausland
11.08.2023 14:04

In San Francisco sind am Donnerstag erstmals autonom fahrende Taxis für den Straßenverkehr zugelassen worden. Die Robotaxis der Unternehmen Waymo und Cruise dürfen künftig zahlende Fahrgäste durch die ganze Stadt fahren - trotz Bedenken und Protesten von Kritikern.

Die California Public Utilities Commission (CPUC), die Aufsichtsbehörde für öffentliche Versorgungsunternehmen im US-Bundesstaat Kalifornien, hat am Donnerstag entsprechende Genehmigung erteilt, rund um die Uhr Fahrgäste ohne Lenker zu befördern. Die teuren autonomen Taxis müssen ständig im Einsatz sein, um rentabel zu bleiben.

Kritiker bemängeln Softwarefehler, die zu Blockaden von Straßen- und Rettungsdiensten führen können. Die Technologie habe aber auch das Potenzial, Unfälle zu reduzieren und den Verkehr flüssiger zu machen, sagen Befürworter. Sie sehen einen Vorteil in der höheren Sicherheit, da sich Computer am Steuer im Gegensatz zu Menschen nicht ablenken lassen.

In San Francisco sind am Donnerstag erstmals autonom fahrende Taxis für den Straßenverkehr zugelassen worden. (Bild: Associated Press)
In San Francisco sind am Donnerstag erstmals autonom fahrende Taxis für den Straßenverkehr zugelassen worden.

Städtische Verkehrsbetriebe sind dagegen
Die CPUC setzte sich mit ihrer Entscheidung in der Nacht zum Freitag über den Widerstand der städtischen Verkehrsbetriebe sowie einiger Einwohner, die vor dem Sitz der Behörde protestierten (Bild unten), hinweg. Vermutlich im Herbst wird die CPUC eine Anhörung ansetzen, in der dann eine erste Zwischenbilanz gezogen werden soll.

(Bild: AFP/Getty Images/Justin Sullivan)

Waymo ist eine Schwesterfirma von Google, Cruise gehört dem Autoriesen General Motors. Beide Unternehmen testen schon seit Jahren selbstfahrende Autos in San Francisco. Aktuell sind ihre Fahrzeuge zum Teil bereits ohne einen Menschen am Steuer unterwegs. Nur Cruise durfte aber bisher Geld von Fahrgästen annehmen - und das lediglich nachts.

Mit der erweiterten Erlaubnis kann nun nach Milliarden-Investitionen zum ersten Mal im großen Stil ausprobiert werden, wie gut ein Geschäftsmodell mit selbstfahrenden Autos funktioniert. San Francisco habe bestimmt mehr als 10.000 Menschen, die Fahrdienste anbieten, räumte jüngst Cruise-Chef Kyle Vogt ein. „Diese Fahrer arbeiten aber natürlich nicht 20 Stunden täglich, wie es ein Robotaxi kann“, gab er zu bedenken. Er sieht Potenzial für mehrere Tausend autonome Taxis in großen Städten.

San Francisco als perfektes Testfeld
Cruise sieht San Francisco als perfektes Testfeld zum Training von Roboterauto-Software. „Wenn wir selbstfahrende Autos in einer Stadt wie San Francisco mit seinem Nebel, Hügeln und Verkehr fahren lassen können - werden sie so gut wie überall funktionieren“, betonte Vogt kürzlich.

Kosten der Technologie sollen sinken
Die Entscheidung der CPUC öffnet die Tür zur kommerziellen Nutzung neuartiger Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale. Jetzt verwenden Cruise und Waymo zu selbstfahrenden Autos umgebaute Elektrofahrzeuge, sie bereiten aber Autos mit Platz nur für Fahrgäste vor. Auch die inzwischen zu Amazon gehörende Firma Zoox will solche Fahrzeuge auf die Straße bringen.

Ein Robotaxi des Unternehmens Cruise (Bild: Associated Press)
Ein Robotaxi des Unternehmens Cruise

Die Kosten der Technologie sollen auch sinken. Cruise und GM entwickelten derzeit eine technische Plattform für die künftige Robotaxis, die 75 Prozent günstiger sein werde, sagte Vogt im Juli. Diese solle bis Ende kommenden Jahres eingeführt werden. Dann werde bei den Kosten die „magische Schwelle“ von weniger als einem Dollar pro Meile in Sichtweite sein, ab der es für die meisten Menschen günstiger sei, mit einem Robotaxi zu fahren als ein Auto zu besitzen.

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