Sekte bekennt sich
Nigeria: Anschläge auf Christen reißen nicht ab
Beim jüngsten Angriff auf eine Kirche in der Stadt Yola im Bundesstaat Adamawa wurden mindestens acht Menschen getötet. Über die Zahl der Verletzten könne er keine Angaben machen, sagte ein Krankenhausmitarbeiter. Ein Anwohner sagte, Ziel des Angriffs sei eine christlich-apostolische Kirche im Stadtzentrum gewesen. Yola ist die Hauptstadt des nordöstlichen Bundesstaats.
Der folgenschwerste Überfall der Anschlagsserie ereignete sich allerdings am Freitag in Mubi, ebenfalls in Adamawa. Nach Angaben von Bewohnern stürmten Bewaffnete dort ein Haus, in dem sich Trauergäste aus der christlichen Volksgruppe der Igbo versammelt hatten, und schossen ums sich. Bewohner sprachen von 17 Toten, die Polizei von zwölf.
Auch am Donnerstagabend waren bereits sechs Menschen ums Leben gekommen, als Bewaffnete eine Kirche in der Stadt Gombe im Nordosten des Landes stürmten (siehe Infobox). Der Pastor berichtete, er habe den Gottesdienst gehalten, als die Angreifer gekommen seien. Auch seine Frau sei unter den Toten.
Sekte: "Wir sind für die Angriffe verantwortlich"
"Wir sind für die Angriffe von Mubi und Gombe verantwortlich", sagte Abul Qaqa, ein Mitglied der der Sekte Boko Haram, der sich in den vergangenen Wochen wiederholt zu Wort gemeldet hatte. Der von der Regierung verhängte Ausnahmezustand werde Boko Haram nicht daran hindern, "überall hinzugehen, wo wir hingehen wollen".
Christen zum Verlassen des Landes aufgefordert
In Nigeria gab es in den vergangenen Wochen und Tagen vermehrt Angriffe auf Christen. An Weihnachten waren bei mehreren Anschlägen auf Christen mindestens 49 Menschen getötet worden.
Zuletzt hatte Boko Haram Christen im weitgehend muslimischen Norden des Landes gedroht und diese aufgefordert, binnen drei Tagen die Region zu verlassen. Einen Tag vor dem Ultimatum am Sonntag hatte Präsident Goodluck Jonathan den Ausnahmezustand in Teilen von vier besonders von der Gewalt betroffenen Bundesstaaten ausgerufen.
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