Der Cyberspace habe uns "mit neuen modernen Waffen im Visier", so die Innenministerin bei einem Hintergrundgespräch mit Journalisten in Wien. "Die Attacken finden virtuell statt, die Auswirkungen sind aber real. Angriffe nehmen permanent zu - das signalisiert uns, dass wir Handlungsbedarf haben."
Bereits im September hätten Experten vom Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) im Rahmen einer Cyber-Security-Konferenz das Risikopotenzial von im Internet lauernden Gefahren für Österreich analysiert und daraus eine Risikomatrix erstellt. Diese solle im kommenden Jahr weiterentwickelt und im April 2012 präsentiert werden.
Bei der Ausarbeitung hätten sich "nicht erkannte Anomalien" als größtes Risiko gezeigt. Das heißt, "wenn man nicht erkennt, dass man angegriffen wird", betonte Karl Rose, Geschäftsführer von Strategy Lab am Donnerstag. "Die Ausgangslage ist äußerst komplex. Wir müssen Methoden verwenden, die dieser Komplexität gerecht werden". In der zweiten Phase sollen nun identifizierte Risiken mit Experten vertieft und die Frage nach den Verantwortlichen dafür beantwortet werden.
Thema Cybercrime "zu wenig in den Köpfen der Bevölkerung"
Laut KSÖ-Präsident Erwin Hameseder hatten bereits 70 Prozent aller Erwachsenen in irgendeiner Form mit Internetkriminalität zu tun. Dennoch sei das Thema zu wenig in den Köpfen der Bevölkerung angekommen. Unternehmen würden derzeit 20 Prozent ihres EDV-Budgets in den Schutz von Firmen- und Kundendaten investieren, in Zukunft soll der finanzielle Aufwand dafür in "Richtung 30 Prozent" gehen, betonte Hameseder.
Die Arbeit des KSÖ fokussiere sich nun auf die Vernetzung aller Beteiligten, dazu zählen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Für reale Droh-Szenarien will man sich in Planspielen und nationalen Sicherheitsübungen wappnen. "Unsere Aufgabe ist, jeden einzelnen und den Staat vor Sabotage und Kriminalität zu schützen", betonte die Ministerin.
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