Seit 2004 verboten

Strafen für Leihmutterschaft in Italien verschärft

Ausland
23.06.2023 16:01

Italiens Regierung unter Giorgia Meloni will die Strafen für Leihmutterschaft verschärfen. Diese ist im Nachbarland bereits seit 2004 verboten. Nun ist aber ein Gesetz geplant, wonach auch Paare strafrechtlich verfolgt werden können, die auf Leihmütter in anderen Ländern zurückgreifen.

Leihmutterschaft soll als „internationales Verbrechen“ anerkannt werden. „Wir werden über eine Art Amnestie für Familien mit Kindern, die mit Leihmutterschaft zur Welt gekommen sind, nachdenken müssen, sobald wir das neue Gesetz im Parlament durchgesetzt haben“, sagte Familienministerin Eugenia Roccella in einem TV-Interview. Der Entwurf, der derzeit diskutiert wird, sieht für Paare, die im Ausland eine Leihmutterschaft in Anspruch nehmen, Gefängnisstrafen von bis zu zwei Jahren und Geldstrafen von bis zu einer Million Euro vor. 

Italiens Regierung will die Strafen für Leihmutterschaft verschärfen (Symbolbild). (Bild: AFP)
Italiens Regierung will die Strafen für Leihmutterschaft verschärfen (Symbolbild).
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni (Bild: The Associated Press)
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni

Meloni für traditionelle Familienwerte
Italiens Premierministerin Meloni ist eine erklärte Verfechterin traditioneller Familienwerte. Sie sieht sich selbst als Kämpferin gegen eine angebliche „Gender-Ideologie“ und die „LGBT-Lobby.“ Ihre Regierung hat die Stadtverwaltungen angewiesen, Kinder von gleichgesechlechtlichen Paaren im Standesamt nicht zu registrieren. „Wir wollen das Geschäft mit Kindern stoppen, die durch Leihmutterschaft zur Welt kommen“, sagte Senatsvizepräsident Maurizio Gasparri. Die rechte Regierungspartei Lega sammelte zuletzt Unterschriften für eine Petition, die verschärfte Strafen für die Leihmutterschaft unterstützt.

Kritik gab es unter anderem von der Präsidentin der Regenbogenfamilien, Alessia Crocini. Sie sagte, es sei beleidigend, „unsere Kinder als (...) das Ergebnis einer Illegalität zu behandeln, weil diese Kinder im Ausland geboren wurden, wo Leihmutterschaft legal ist.“ 

90 Prozent der Italienerinnen und Italiener, die sich für eine Leihmutterschaft entscheiden, seien heterosexuelle Paare. LGBT-Paare mit Kinderwunsch müssten ins Ausland gehen, weil künstliche Befruchtung und Adoption sowie Leihmutterschaft im Inland für sie in Italien nicht erlaubt sind. Heterosexuelle Paare könnten stattdessen aber auch adoptieren oder künstliche Befruchtung nutzen.

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