Krebs-Prophylaxe

Eiweiß-Komplex wirkt als molekulare Sonnencreme

Wissenschaft
30.11.2011 11:04
Wissenschaftler des Friedrich Miescher Instituts (FMI) im schweizerischen Basel haben entdeckt, wie sich der Körper gegen Schäden durch Sonnenlicht schützt. Demnach erkennt ein Eiweiß-Komplex UV-geschädigte Zellen und eliminiert diese. Die im Fachmagazin "Cell" publizierte Studie bildet einen Ansatz für die Entwicklung von neuen Medikamenten zur Behandlung von Hautkrebs.

Zu viel UV-Strahlung ist für unsere Haut gefährlich. Sie schädigt das Erbgut und kann so Hautkrebs verursachen. Dass nicht jeder Sonnenbrand in einem Karzinom endet, ist unter anderem dem Umstand zu verdanken, dass der Körper verschiedene Strategien hat, um das geschädigte Erbgut zu reparieren, wie das FMI am Dienstag mitteilte.

Ein Team von Forschern um Nicolas Thomä vom FMI hat jetzt herausgefunden, wie der Körper sich gegen eine besonders tückische Art der Erbgut-Schädigung, bei der zwei Bausteine des Erbguts verschmelzen, wehrt. Diese sogenannten Dimere werden vom Reparatursystem der Zelle nur schlecht erkannt, was zu einem Fehler bei der Replikation und in der Folge zu bösartigen Tumoren führen kann.

Eiweiß-Komplex erkennt die UV-Schäden
Thomä und sein Team entdeckten nun aber, dass ein ganz bestimmter Eiweiß-Komplex die UV-Schäden erkennen und die betroffenen Zellen eliminieren kann. "Dieser Prozess wirkt wie eine molekulare Sonnencreme und schützt die Zelle vor Schäden und damit vor Hautkrebs", schreibt Thomä in der im Fachmagazin "Cell" publizierten Studie.

Der Forscher hofft, dass sich auf der Basis der nun entzifferten Eiweiß-Strukturen Wirkstoffe gegen Krebs herstellen lassen. Besonders interessant sind die Erkenntnisse bei Krankheiten wie dem Cockayne Syndrom oder Xeroderma Pigmentosum, bei denen die Betroffenen wegen eines Fehlers in diesem Reparaturprozess besonders anfällig auf UV-Strahlen sind.

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