Mitten im Zentrum
Dutzende Verletzte nach Gebäudeexplosion in Paris
Eine heftige Detonation hat am Mittwochabend das Zentrum von Paris erschüttert. Zwei Gebäude sind in Brand geraten und großteils eingestürzt. Nach Angaben der Polizei wurden 37 Menschen bei dem Unglück verletzt, vier von ihnen schwer. Die Ursache der Katastrophe ist noch nicht geklärt, vorläufig gehen die Ermittler von einem Gasleck aus.
Einsatzkräfte sperrten die Gegend im Viertel Val-de-Grâce im Pariser 5. Arrondissement weiträumig ab, 230 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Augenzeugen sagten, sie hätten in dem wohlhabenden Viertel, in dem sich insbesondere das Pantheon befindet, gegen 16.50 Uhr eine „starke Explosion“ gehört. „Ich dachte, es wäre ein Bombenangriff. Ich hatte zehn Sekunden große Sorgen“, sagte ein Anrainer.
Vermisste unter Trümmern gesucht
Ursache der Explosion sei vermutlich ein Gasleck gewesen, sagte Stadtteilbürgermeisterin Florence Berthout. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung auf. Zwei Menschen würden noch vermisst und unter den Trümmern vermutet, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin Mittwochabend am Explosionsort. Schweres Gerät werde mobilisiert, um die Trümmer wegzuschaffen, sagte der Innenminister (siehe unten).
In dem am stärksten beschädigten Gebäude in der Rue Saint-Jacques war die private Modedesign-Schule Paris American Academy untergebracht. Fotos und Videos im Netz zeigten Flammen und schwarzen Rauch, die aus den Trümmern des Gebäudes aufstiegen (siehe Tweet unten). Augenzeugen sprachen von einer enormen Explosion, die sie an einen Bombeneinschlag erinnert hätten. Die Rauchwolke war auch aus der Entfernung zu sehen.
Präsident Emmanuel Macron sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus. „Wir denken an diejenigen, die von der Explosion in Paris betroffen sind, an die vermissten Personen sowie an die Rettungskräfte, die im Einsatz sind.“
Feuer am späten Abend unter Kontrolle
Die Feuerwehr verhinderte die Ausbreitung des Feuers auf zwei angrenzende Gebäude, die durch die Explosion aber stark destabilisiert wurden, wie Polizeipräfekt Laurent Nuñez am Unglücksort sagte. Die Gebäude, deren Scheiben durch die Explosion zu Bruch gingen, wurden evakuiert. Am Abend war das Feuer unter Kontrolle.
Krisenstab eingerichtet
Premierministerin Élisabeth Borne eilte zum Ort der Explosion, der von Soldaten abgesperrt wurde. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo richtete ein Krisenzentrum ein. Die Innenstadt von Paris war am Mittwochabend voller Menschen, da am 21. Juni traditionell ein stadtweites Musikfest mit zahlreichen Konzerten, die Fête de la Musique, stattfindet.
Im Jänner 2019 waren bei einer schweren Gasexplosion im 9. Pariser Arrondissement vier Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Feuerwehrleute.
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