AMS-Bericht zeigt:

Befristete Stellen und Werkverträge nehmen zu

Wirtschaft
02.05.2023 15:12

In Österreich nimmt nicht nur Teilzeit zu. Auch andere atypische Beschäftigungsformen wie befristete Stellen und Werkverträge werden mehr, wie ein aktueller Bericht des Arbeitsmarktservice (AMS) zeigt. Im Vorjahr war mehr als jede dritte unselbstständig beschäftigte Person nicht in einem sogenannten Normalarbeitsverhältnis.

Darunter wird eine abhängige Vollzeitbeschäftigung mit unbefristetem Arbeitsvertrag verstanden. Als atypisch zählt hingegen vor allem die Teilzeitarbeit. Im Vorjahr waren 42 Prozent aller unselbstständig beschäftigten Frauen in Teilzeit, bei Männern waren es nur acht Prozent. Als Grund werden laut AMS nicht nur Betreuungspflichten, sondern zunehmend auch ein fehlender Wunsch nach Vollzeit genannt.

Bei den sonstigen atypischen Beschäftigungsformen spielen Befristungen, geringfügige Beschäftigungen und Arbeitskräfteüberlassung eine Rolle. Auch freie Dienstverträge zählen hierzu. Im Vorjahr hatten beispielsweise 126.200 Frauen und 108.200 Männer einen befristeten Arbeitsvertrag, das ist ein Anstieg von 37 Prozent. Besonders hoch war der Anstieg der Beschäftigten in Zeit - beziehungsweise Leiharbeitsfirmen. Bei jenen in freien Dienstverträgen wurde im Vergleich zu 2009 hingegen ein Rückgang verzeichnet.

Mehr Neue Selbstständige
Weitere atypische Beschäftigte sind sogenannte Neue Selbstständige wie Kunstschaffende, Vortragende oder Selbstständige in Gesundheitsberufen, die mit Werkverträgen arbeiten. Das waren im Vorjahr etwa 29.500 Frauen und 31.100 Männer. Im Gegensatz zu traditionellen Selbstständigen ist ihre Tätigkeit nicht im Gewerberecht geregelt. „Atypische Beschäftigung ist ein Ergebnis des Strukturwandels in der Arbeitswelt. Ein wichtiger Faktor ist die zunehmende Globalisierung und der damit einhergehende Wettbewerbsdruck auf Unternehmen“, heißt es im AMS-Bericht.

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Atypische Beschäftigungsverhältnisse sind oft kostengünstiger und flexibler als Vollzeitbeschäftigung.

AMS-Bericht

Unternehmen seien bestrebt, ihre Kosten zu senken und ihre Flexibilität zu erhöhen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, auf atypische Beschäftigungsverhältnisse zurückzugreifen, da diese oft kostengünstiger und flexibler sind als Vollzeitbeschäftigung“, führen Vertreterinnen und Vertreter des AMS aus. Ein weiterer Grund für den Anstieg dieser Arbeitsformen seien die immer digitaler und automatisierter werdenden Arbeitsprozesse.

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