Nach der Notfallübernahme der strauchelnden Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) durch die UBS sind die Aktien beider Institute am Montag im Frühhandel richtiggehend eingebrochen. Die Credit-Suisse-Aktien büßten gar satte 60 Prozent ein. Auch andere europäische Banken verbuchen inzwischen merkliche Einbußen.
Die ebenfalls aus der Schweiz stammende UBS verlor nach mehr als einer Stunde im Handel elf Prozent an Wert. Die CS hatte zuletzt unter erheblichem Vertrauensverlust der Anleger gelitten. Der Aktienkurs war auf ein Rekordtief gefallen, nachdem der größte Investor der Bank die Bereitstellung von weiterem Kapital ausgeschlossen hatte und das Institut weiter mit Geldabflüssen zu kämpfen hatte.
Nach Verhandlungen am Wochenende soll die UBS die CS nun für drei Milliarden Schweizer Franken (3,04 Mrd. Euro) übernehmen.
Auch die Aktien anderer europäischer Banken verbuchten am Montag merkliche Einbußen. Für Unsicherheit sorgte vor allem, dass die Inhaber eigenkapitalähnlicher Anleihen der Credit Suisse ihr investiertes Geld im Zuge der Übernahme komplett verlieren sollen. Dabei geht es um sogenannte AT1-Anleihen im Umfang von 16 Milliarden Schweizer Franken, wie die Credit Suisse und die Eidgenössische Finanzaufsicht FINMA bereits am Sonntag mitgeteilt hatten.
Größte Bankenfusion seit 15 Jahren in Europa
Die Übernahme der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse durch die größere UBS ist die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren. Sie bedeutet das Ende für die 167 Jahre alte Credit Suisse, deren Hauptsitz gegenüber der Konkurrentin UBS am Zürcher Paradeplatz liegt.
Vorausgegangen war ein Verhandlungsmarathon, an dem die beiden Banken sowie Spitzenvertreter von Politik und Aufsichtsbehörden teilgenommen hatten. Staat und Aufsichtsbehörden ging es darum, einen Flächenbrand zu verhindern.
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