Afghanistan-Bericht

Folter in Gefängnissen: NATO stoppt Transfers

Ausland
07.09.2011 08:42
Die NATO-geführte internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF hat die Überstellung von Gefangenen an einige afghanische Gefängnisse nach Foltervorwürfen gestoppt. Die Beschuldigungen werden laut britischer BBC in einem bisher unveröffentlichten UNO-Bericht erhoben. Den Unterlagen zufolge sollen Häftlinge in Gefängnissen der afghanischen Polizei und des Geheimdienstes geschlagen und in einigen Fällen auch mit Elektroschocks gefoltert worden sein.

In dem UNO-Bericht werde die Folter in den Einrichtungen als "alltäglich und systematisch" beschrieben, berichtete die BBC. Häftlinge, darunter auch viele von NATO-Truppen an die Gefängnisse überstellte, seien mit Gummischläuchen geschlagen worden und von sexuellen Übergriffen bedroht worden, hieß es weiter.

Die NATO werde den Vorwürfen nun nachgehen und stoppe den Gefangenentransfer "vorsorglich", wie ein Sprecher der Organisation mitteilte.

Unter den betroffenen Gefängnissen sind Anlagen des afghanischen Geheimdienstes NDS in den Provinzen Herat, Khost, Laghman, Kapisa und Takhar. Außerdem ist die Überstellung von Gefangenen an zwei Einrichtungen der afghanischen Polizei in Kunduz und Tarin Kot gestoppt worden. In die Unruheprovinz Kandahar sind schon zuvor keine Gefangenen mehr gebracht worden.

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