40 Anzeigen täglich

Erneut trauriger Rekord bei Gewalt an Frauen

Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Opferschutzeinrichtungen ist unerlässlich.

(Bild: Sepp Pail)

Betretungs- und Annäherungsverbote sind im Vorjahr auf 14.643 in die Höhe geschnellt. Jeden Tag gibt es durchschnittlich 40 Anzeigen.

Es sind Dramen, die sich meist hinter den eigenen vier Wänden abspielen, also dort, wo sich Frauen und Kinder eigentlich am sichersten fühlen sollten. Doch genau hier lauert die Gefahr durch den Partner.

Im Vorjahr sprach die Polizei 14.643 Betretungs- und Annäherungsverbote aus. Also durchschnittlich 40 Anzeigen pro Tag. 2021 waren es noch 13.690. Weiters wurden 11.923 Beratungen für Gefährder (90 Prozent sind männlich) durchgeführt.

Budget für Gewaltschutz verdoppelt
Der Anstieg ist unter anderem auch auf eine Sensibilisierung der Gesellschaft zurückzuführen. Angehörige und Nachbarn schauen nicht mehr so oft weg wie früher bzw. fassen immer mehr Opfer den Mut, ihrem Martyrium ein Ende zu setzen. Zudem konnte Frauenministerin Susanne Raab während ihrer Amtszeit das Budget verdoppeln.

Ein Großteil davon fließt auch heuer wieder in den Gewaltschutz. „Dieses Jahr werde ich darüber hinaus einen neuen Fokus auf Schutz- und Übergangswohnungen für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder setzen“, so Raab. Mit 24,6 Millionen Euro ist es das höchste Gewaltschutzbudget in der Geschichte der 2. Republik. Innenminister Karner verweist zudem auf die enge Vernetzung zwischen Polizei und Opferschutzeinrichtungen.