Aber Hoffnung sinkt

Überlebende eine Woche nach Erdbeben geborgen

Ausland
14.02.2023 19:56

Gut eine Woche nach der Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Toten auf mehr als 40.000 gestiegen. Alleine in der Türkei liege die Zahl bei 35.418, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag. Aus Syrien wurden zuletzt 5900 Tote gemeldet. Noch immer werden Verschüttete lebend geborgen - aber die Hoffnung schwindet.

Am Montag wurde in der Provinz Kahramanmaras in der Südosttürkei ein kleines Mädchen aus den Trümmern eines Hauses geborgen (siehe Video oben). Das staubbedeckte Kind lächelte dabei seine Retter dankbar an. Nach der Rettung wurde es zur Versorgung in ein örtliches Spital gebracht.

Überlebende nach 200 Stunden gerettet
Auch am achten Tag nach dem Beben ging die Suche nach Überlebenden in der türkischen Provinz weiter. Am Dienstagmorgen wurde Medienberichten zufolge noch vier Menschen lebend unter den Trümmern geborgen. Demnach wurden zwei Brüder (17 und 21 Jahre alt) gerettet, die 198 Stunden unter den Trümmern lagen.

Weiters wurde laut den Berichten in der Provinz Adiyaman ein 18-Jähriger, der ebenfalls 198 Stunden verschüttet war, gerettet. In der Provinz Hatay wurden der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi zufolge eine 26 Jahre alte Frau sogar nach 201 Stunden unter den Trümmern lebend gerettet, eine 35-Jährige nach 205 Stunden. Laut dem Sender CNN hörten Rettungskräfte Dienstag noch Stimmen von weiteren Verschütten - ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass weitere Menschen lebend geborgen werden können.

Eine Million Menschen wohnungslos
Laut Schätzung der WHO haben eine Million Menschen in der Türkei ihr Zuhause verloren, etwa 80.000 befänden sich nach Behördenangaben in Krankenhäusern. Dies stelle eine große Belastung für das Gesundheitssystem dar - das selbst durch die Katastrophe schweren Schaden genommen hab, erklärte Hans Kluge, Direktor der WHO-Region Europa am Dienstag. Kluge forderte alle Beteiligten von der Regierung und der Zivilgesellschaft zur Zusammenarbeit auf, um die grenzüberschreitende Lieferung humanitärer Hilfe zwischen der Türkei und Syrien sowie innerhalb Syriens sicherzustellen.

Assad öffnet Grenzübergänge
Zur Verbesserung der humanitären Hilfe in Syriens will Präsident Bashar al-Assad Diplomaten zufolge zwei weitere Grenzübergänge in die Türkei öffnen. Bab Al-Salam und Al Ra‘ee sollten für drei Monate geöffnet werden, berichtete UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths dem UN-Sicherheitsrat am Montag mehreren Diplomaten zufolge. Griffiths hält sich derzeit in Syrien auf und traf Assad am Montag.

UNO-Generalsekretär António Guterres begrüßte die Entscheidung Assads: „Die Öffnung dieser Grenzübergänge - zusammen mit der Erleichterung des humanitären Zugangs, der Beschleunigung der Visagenehmigungen und der Erleichterung des Reisens zwischen den Drehkreuzen - wird es ermöglichen, dass mehr Hilfe schneller eintrifft.“

Langfristige Hilfe für Kinder gefordert
Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF warnte unterdessen vor der katastrophalen Lage für Millionen Kinder, die dringend humanitäre Hilfe brauchen. Die Gesamtzahl der betroffenen Buben und Mädchen bleibe unklar, jedoch leben laut UNICEF in den zehn von den Erdbeben betroffenen Provinzen der Türkei 4,6 Millionen Kinder. In Syrien sind mehr als 2,5 Millionen Kinder betroffen.

„Die Kinder und Familien in der Türkei und Syrien stehen nach diesen verheerenden Erdbeben vor unvorstellbaren Schwierigkeiten“, sagte Catherine Russell, UNICEF-Exekutivdirektorin am Dienstag. „Wir müssen alles, das in unserer Macht steht, tun, um sicherzustellen, dass alle, die diese Katastrophe überlebt haben, lebensrettende Hilfe erhalten, einschließlich sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen, grundlegender Ernährungs- und medizinischer Versorgung sowie psychosozialer Unterstützung für Kinder. Nicht nur jetzt, sondern auch langfristig.“

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