Die illegale Migration beschäftigt die Justiz in Eisenstadt täglich. Dabei hören die Richter mitunter die wildesten Ausflüchte.
Am Donnerstag mussten sich zwei Inder wegen Schlepperei vor Gericht verantworten. Der 22-jährige Malketh S. soll gemeinsam mit seinem 32-jährigen Landsmann Mahinda S. mehrere Afghanen und Inder von Ungarn nach Österreich geschleppt haben. Was die beiden Männer zugaben - irgendwie halt, und dann wieder auch nicht.
Bekannte sich schuldig
Der 22-Jährige, er war 2020 mit einem Studentenvisum in die EU gekommen, bekannte sich grundsätzlich schuldig, versuchte aber gleichzeitig zu erklären, dass ihm nicht bewusst war, was für ein „schweres Verbrechen“ (Höchststrafe zehn Jahre Haft) Schlepperei sei. Außerdem habe er ja nicht gewusst, ob die Geschleppten Visa für die EU hatten oder nicht. Und überhaupt sei Malketh S. ja nur mit seinem älteren Freund „als Tourist in Ungarn“ gewesen und habe die Fahrt „ohne Bezahlung als Freundschaftsdienst“ für einen Pakistani durchgeführt.
Prozess gegen einen Angeklagten vertagt
Mathina S. wiederum bekannte sich gleich nicht schuldig. Er war zwar dabei, will aber nicht gewusst haben, dass sein Bekannter Menschenschmuggler war. Der 32-Jährige erzählte ebenfalls die Geschichte von der „Urlaubsreise“ - was die Geduld der Richter sichtlich strapazierte.
Der Ältere verlangte kurz vor dem Urteil die Einvernahme der Geschleppten. Obwohl sie vermutlich längst untergetaucht sind, muss das Gericht es zumindest versuchen. Daher wurde der Prozess gegen diesen Angeklagten vertagt. Der Jüngere dagegen fasste 14 Monate Haft aus.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.