Mieter trägt Kosten

Wien erlaubt „Balkonstrom“ im Gemeindebau

Sogenannte Balkonmodule liefern Strom für den Eigenbedarf - jetzt auch für Gemeindemieter.

(Bild: Maryana/stock.adobe.com)

Wiener Gemeindbaumieter dürfen nun ebenfalls kleine Solaranlagen installieren (lassen). Allerdings unter Auflagen. Dabei gilt es mehrere wichtige Dinge zu beachten.

Am Balkon, bei der Loggia oder auf der Terrasse der eigenen Wohnung dürfen nun auch Gemeindebaumieter kleine Fotovoltaikanlagen (bis maximal 800 Watt) anbringen. Unter folgenden Voraussetzungen:

• Mieter müssen das Vorhaben den Wiener Netzen (050 128-10100) melden und von Wiener Wohnen genehmigen lassen (Infos auf wienerwohnen.at unter Dokumente und Downloads).

• Nachbarn und sonstige Anrainer dürfen durch die Anlage nicht gestört (Blendung, Lärm) werden.

• Für die Anschaffung und Wartung ist jeder selbst verantwortlich, ebenso, wie man zu etwaigen Förderungen kommt. Wiener Wohnen übernimmt keinerlei Kosten.

• Sollte der Gemeindebau saniert werden, muss die Anlage auf eigene Kosten abgebaut werden.

Der Strom wird nicht ins allgemeine Netz eingespeist, sondern ist für den Eigengebrauch. Nicht gestattet ist bei Mehrparteienhäusern die Montage am Dach.

„Viele Wiener wollen Teil der Sonnenstrom-Offensive werden. Deshalb freut es mich, dass Wiener Wohnen nun für die Mieter eine Möglichkeit schafft, eine Fotovoltaikanlage für die eigenen vier Wände zu betreiben“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ).

Wir raten davon ab, Balkonmodule oder Plug & Play-Solaranlagen selbst zu installieren. Auch, wenn es einfach klingt, kann ein Gefahrenpotenzial damit einhergehen. Holen Sie sich das Knowhow von Experten.

Christian Bräuer, Innungsmeister Elektro

Die Wiener Landesinnung der Elektriker begrüßt die neue Regelung. „Wir raten aber dringend davon ab, sogenannte Balkonmodule oder Plug-&-Play-Solaranlagen selbst zu installieren“, sagt Innungsmeister Christian Bräuer. Das sollten Fachleute machen - um Brände und Unfälle zu vermeiden, so Bräuer.